KAPSTADT. Im Streit um die Landreform in Südafrika hat die britische Premierministerin Theresa May der Regierung den Rücken gestärkt. Großbritannien stehe hinter der Landreform in Südafrika, solange diese legal erfolge, sagte May am Dienstag laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters bei einem Besuch in Kapstadt.
„Das Vereinigte Königreich unterstützt die Landreformpläne seit langer Zeit“, sagte May. Sie habe bereits im vergangenen Jahr mit dem südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa dessen Pläne in London erörtert.
Scharfe Kritik von Trump
US-Präsident Donald Trump hatte die Maßnahme auf Twitter kritisiert. „Ich habe Außenminister Pompeo gebeten, die Enteignungen von Land und Farmen in Südafrika sowie die weitverbreiteten Morde an Farmern genauer unter die Lupe zu nehmen“, schrieb er.
Vergangene Woche hatte die Regierung in Pretoria erstmals weiße Farmer enteignet. Im Februar hatte das Parlament einem entsprechenden Antrag der marxistischen Partei „Kämpfer für wirtschaftliche Freiheit“ von Julius Malema zugestimmt, mit dem die Farmer ihr Land verlieren sollen.
„Die Zeit für Versöhnung ist vorbei. Jetzt ist die Zeit für Gerechtigkeit gekommen“, sagte Malema nach dem Votum. Die große Mehrheit des ANC stimmte damals dem Antrag zu, der keine Entschädigung für die Wegnahme von Land vorsieht. Den Verzicht auf finanzielle Kompensation begründete Malema mit dem Respekt für schwarze Anti-Apartheidskämpfer. Man dürfe die Weißen jetzt nicht auch noch dafür bezahlen, einen Genozid an den Schwarzen verübt zu haben. (tb)