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Vertragsverletzungsverfahren: EU geht weiter gegen Polens Justizreform vor

Vertragsverletzungsverfahren: EU geht weiter gegen Polens Justizreform vor

Vertragsverletzungsverfahren: EU geht weiter gegen Polens Justizreform vor

EU-Vertreter
EU-Vertreter
EU-Vertreter Jean-Claude Juncker und Donald Tusk mit dem bulgarischen Premierminister Boyko Borissov Foto: picture alliance / AP Photo
Vertragsverletzungsverfahren
 

EU geht weiter gegen Polens Justizreform vor

Die EU-Kommission hat ein weiteres Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen eingeleitet. Brüssel befürchtet, Polens neues Gesetz zur früheren Pensionierung von Richtern des Obersten Gerichts könnte die Unabhängigkeit der Justiz untergraben. Knapp ein Drittel der Richter soll demnach in Ruhestand geschickt werden.
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BRÜSSEL. Die EU-Kommission hat ein weiteres Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen eingeleitet. Brüssel befürchte, Polens neues Gesetz zur früheren Pensionierung von Richtern des Obersten Gerichts werde die Unabhängigkeit der Justiz untergraben, sagte ein Kommissionssprecher laut Nachrichtenagentur dpa.

Nach dem Gesetz, das die Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) beschloß, müssen Richter des Obersten Gerichts mit 65 statt wie bisher mit 70 Jahren in Rente gehen. Das Gesetz sei auch im laufenden EU-Rechtsstaatsdialog mit Polen besprochen worden. Dabei sei keine befriedigende Lösung gefunden worden.

Reform wurde bereits überarbeitet

Der Rechtsstaatsdialog war im Dezember 2017 eingeleitet worden. Polen hatte daraufhin im März einige Punkte seiner Justizreform überarbeitet. So sollte ursprünglich der Justizminister das Recht erhalten, Präsidenten und Vizepräsidenten polnischer Gerichte abzusetzen. Beide Seiten hatten sich darauf geeinigt, daß nun Justizrat und die Leitung des Gerichts der Absetzung zustimmen müssen.

Die Kommission sieht das Verfahren als besonders dringlich an, weil die neue polnische Pensionsregelung schon ab dem 3. Juli in Kraft treten soll. Die Änderung betrifft 27 der 72 obersten Richter. (mp)

EU-Vertreter Jean-Claude Juncker und Donald Tusk mit dem bulgarischen Premierminister Boyko Borissov Foto: picture alliance / AP Photo
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