BRASILIA. Der rechtskonservative Jair Bolsonaro (Sozial-Liberale Partei) ist zum neuen Präsidenten Brasiliens gewählt worden. Der von zahlreichen Medien als der „Trump Brasiliens“ bezeichnete Politiker aus Rio de Janeiro setzte sich mit rund 56 Prozent der Stimmen gegen seinen sozialdemokratischen Gegenkandidaten Fernando Haddad von der Partei der Arbeiter durch, der 44 Prozent erhielt.
Die nationale Wahlbehörde erklärte Bolsonaro in der Nacht nach Auszählung von 94 Prozent der Stimmen zum Sieger. Er war bereits aus der Stichwahl vor drei Wochen als Gewinner hervorgegangen.
„Den Saustall Brasilia ausmisten“
Der ehemalige Kongreßabgeordnete hatte im Wahlkampf versprochen, die ausufernde Kriminalität mit harter Hand zu bekämpfen. Unter anderem soll das Militär mehr Präsenz auf den Straßen zeigen. Zudem äußerte er sich wiederholt einwanderungskritisch. „Ich werde den Saustall Brasilia ausmisten“, kündigte Bolsonaro an.
Der Ex-Fallschirmjäger war bei einer Wahlkampfveranstaltung Anfang September mit einem Messer attackiert und lebensgefährlich verletzt worden. Im vergangenen Jahr wurden in Brasilien rund 60.000 Menschen getötet. Die größte Volkswirtschaft Südamerikas wurde in den vergangenen Jahren jedoch auch immer wieder von Korruptionsskandalen und Wirtschaftskrisen gebeutelt. Nach seiner Wahl gab sich Bolsonaro staatsmännisch. „Die Regierung wird die Verfassung, die Demokratie und die Freiheit verteidigen“, sagte er in einer Stellungnahme.
Die Vorsitzende der französischen Nationalen Sammlungsbewegung (Rassemblement National, ehemals Front National), Marine Le Pen, lobte die Brasilianer für ihre Wahlentscheidung. „Die Brasilianer haben jetzt die ausufernde Korruption und die erschreckende Kriminalität sanktioniert, die unter extrem linken Regierungen aufblühen konnte“, schrieb sie auf Twitter.
Les Brésiliens viennent de sanctionner la corruption généralisée et la terrifiante criminalité qui ont prospéré sous les gouvernements d’extrême-gauche…
— Marine Le Pen (@MLP_officiel) October 29, 2018
(tb)