CANBERRA/PRETORIA. Der australische Innenminister Peter Dutton hat angekündigt, die Visavergabe an weiße Südafrikaner zu erleichtern. Sie „verdienen besondere Aufmerksamkeit“ von Seiten Australiens wegen der „schrecklichen Umstände“, in denen sie sich befänden, sagte Dutton laut Guardian mit Blick auf die Enteignungspläne der südafrikanischen Regierung.
Der neue südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hatte erklärt, weiße Farmbesitzer ohne finanzielle Entschädigung enteignen zu wollen. Das südafrikanische Parlament hat einem entsprechenden Antrag inzwischen zugestimmt. Zudem müssen weiße Farmer um Leib und Leben fürchten. Im Durchschnitt wird mehr als ein Farmer pro Woche von Schwarzen ermordet.
Südafrika weist Kritik zurück
Australien habe Visaprogramme, „die es uns möglich machen, einigen dieser Leute zu helfen“, so Dutton weiter. Für Australien seien die weißen Südafrikaner eine Bereicherung, denn sie erfüllten die Anforderungen, die Australien an Einwanderer stelle. „Wir wollen, daß die Menschen, die hierherkommen, sich an unsere Gesetze halten, sich in unsere Gesellschaft integrieren, hart arbeiten und nicht von Sozialhilfe leben.“
Scharfe Kritik an dem Vorstoß des Innenministers kam von der südafrikanischen Regierung. Ein Sprecher der Ministerin für Internationale Beziehungen, Lindiwe Sisulu, nannte die Worte Duttons „traurig“ und „bedauerlich“. Es gebe keinen Grund für Weiße, sich in Südafrika zu fürchten. „Wir befinden uns in einem Prozeß der Landumverteilung, um die Ungleichheiten der Vergangenheit zu beseitigen.“ Das Ministerium versicherte, dabei werde „alles legal ablaufen“. (tb)