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Eskalation: Spanien inhaftiert katalanische Unabhängigkeitskämpfer

Eskalation: Spanien inhaftiert katalanische Unabhängigkeitskämpfer

Eskalation: Spanien inhaftiert katalanische Unabhängigkeitskämpfer

Katalonien
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Die beiden katalanischen Unabhängigkeitskämpfer Jordi Cuixart (links) und Jordi Sanchez am Montag kurz vor ihrer Verhaftung Foto: picture alliance / AA
Eskalation
 

Spanien inhaftiert katalanische Unabhängigkeitskämpfer

Das spanische Nationalgericht hat die Inhaftierung zweier katalanischer Unabhängigkeitskämpfer angeordnet. Der Präsident der Nichtregierungsorganisation „Katalanische Nationalversammlung“, Jordi Sanchez, und der Chef von „Omnium Cultural“, Jordi Cuixart, verbrachten gestern bereits ihre erste Nacht hinter Gittern.
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MADRID. Das spanische Nationalgericht hat die Inhaftierung zweier katalanischer Unabhängigkeitskämpfer angeordnet. Der Präsident der Nichtregierungsorganisation „Katalanische Nationalversammlung“, Jordi Sanchez, und der Chef von „Omnium Cultural“, Jordi Cuixart, verbrachten gestern bereits ihre erste Nacht hinter Gittern. Spanien wirft ihnen vor, Demonstrationen für die Unabhängigkeit organisiert zu haben.

Konkret geht es um eine Protestkundgebung vor dem katalanischen Wirtschaftsministerium während die spanische Polizei das Gebäude durchsuchte. Wegen der Menge konnte die Polizei für mehrere Stunden das Gebäude nicht mehr verlassen. Den beiden Unabhängigkeitskämpfern drohen nun bis zu 15 Jahre Haft. Ein Sprecher der EU-Kommission weigerte sich, die Inhaftierung zu verurteilen, da es sich um eine „interne Angelegenheit“ handele, die auf Basis spanischer Gesetze und der Verfassung entschieden werde.

„Sie können kein ganzes Volk einsperren“

Cuixarts Organisation reagierte auf Twitter: „Die Mobilisierung geht weiter, sie können kein ganzes Volk einsperren.“ Auch gegen den Chef der katalanischen Polizei, Josep Lluis Trapero, hatte der spanische Generalstaatsanwalt am Montag sofortige Untersuchungshaft gefordert. Die Begründung: Er habe sich geweigert, Anweisungen der Zentralregierung in Madrid umzusetzen. Ein Richter ließ ihn unter Auflagen frei. Unter anderem mußte er seinen Paß abgeben.

Mehrere katalanische und internationale Politiker warfen der spanischen Regierung vor, politische Gefangene gemacht zu haben, darunter der katalanische Premierminister Carles Puigdemont. In dieselbe Kerbe stieß der finnische Parlamentsabgeordnete Mikko Kärnä. Er forderte den Europäischen Rat auf, Spanien offiziell zu verwarnen und dessen Stimmrechte in der EU zu suspendieren. Am gleichen Tag, an dem Sanchez und Cuixart inhaftiert wurden, wurde Spanien in den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen gewählt. (tb)

Die beiden katalanischen Unabhängigkeitskämpfer Jordi Cuixart (links) und Jordi Sanchez am Montag kurz vor ihrer Verhaftung Foto: picture alliance / AA
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