OSLO. Norwegen hat angekündigt, Gesichtsschleier in Bildungsstätten für Dozentinnen, Lehrerinnen und Schülerinnen zu verbieten. Das Verbot solle von Kinderhorten bis Universitäten alle Einrichtungen betreffen, teilte die norwegische Regierung am Montag mit. „Kleidungsstücke, die das Gesicht verhüllen, verhindern Kommunikation, die ausschlaggebend für den Lernerfolg von Schülern und Studenten ist“, sagte Bildungsminister Torbjørn Røe Isaksen laut der Nachrichtenagentur dpa.
Das Verbot von Burka, Nikab und anderen gesichtsbedeckenden Kleidungsstücken solle auch bei Sprach- und Einführungskursen für neu angekommene Flüchtlinge gelten. Ausnahmen würden nur für Schutzmasken gemacht. Die Bildungseinrichtungen haben bis 20. September Zeit, auf die Regierungspläne zu reagieren.
Neben den Regierungsparteien Konservativen und Fortschrittspartei hatten sich auch andere Parteien wie die oppositionelle Arbeiterpartei für ein Verschleierungsverbot ausgesprochen. Kritik daran kam vom größten Schülerverband des Landes. Im Mai hatte Österreich ein Intergrationsgesetz beschlossen, das das Tragen von Vollverschleierung im öffentlichen Raum verbietet. (ls)