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Schlag gegen 'Ndrangheta: Mafia verdiente Millionen im Asylgeschäft

Schlag gegen 'Ndrangheta: Mafia verdiente Millionen im Asylgeschäft

Schlag gegen 'Ndrangheta: Mafia verdiente Millionen im Asylgeschäft

Italienische Polizei in Crotone
Italienische Polizei in Crotone
Italienische Polizei in Crotone Foto: Polizei, Finanzpolizei, Carabinieri
Schlag gegen 'Ndrangheta
 

Mafia verdiente Millionen im Asylgeschäft

Die italienische Polizei hat einen Millionenbetrug um ein Asylzentrum durch die Mafia aufgedeckt. Am Montag wurden im kalabrischen Crotone 68 Personen verhaftet, darunter der Leiter einer Hilfsorganisation und ein Priester. Sie stehen im Verdacht, der Mafiaorganisation 'Ndrangheta 36 Millionen Euro Steuergeld zugeleitet zu haben.
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CROTONE. Die italienische Polizei hat einen Millionenbetrug um ein Asylzentrum durch die Mafia aufgedeckt. Am Montag wurden im kalabrischen Crotone 68 Personen verhaftet, darunter der Leiter einer Hilfsorganisation und ein Priester. Sie stehen im Verdacht, der Mafiaorganisation ‚Ndrangheta 36 Millionen Euro Steuergeld zugeleitet zu haben.

„Das Willkommenszentrum und die Hilfsgruppe Fraternita di Misericordia waren die Geldautomaten der Mafia“, sagte Carabinieri-General Giuseppe Governale bei der Bekanntgabe der Verhaftungen. Das Asylaufnahmezentrum Isola die Capo Rizzi gilt als das größte in Italien und wird von der katholischen Organisation Fraternita di Misericordia verwaltet.

Seit zehn Jahren in Asylzentrum verwickelt

Den Ermittlungen zufolge ist der Arena-Clan seit über zehn Jahren in die Geschäfte des Aufnahmezentrums verstrickt. Ihre Mitglieder sollen unrechtmäßig an Aufträge für verschiedenen Dienstleistungen wie Verpflegung gekommen sein und so Millionen öffentlicher Gelder abgezweigt haben.

Dem Clan werden außerdem Waffenschmuggel, Veruntreuung, Schutzgelderpressung und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Die ‚Ndrangheta gilt als eine der einflußreichsten Mafiaorganisationen weltweit.

Die Unterbringung und Verpflegung von Flüchtlingen hat sich in Italien mittlerweile zu einem lukrativen Geschäft entwickelt. Die italienische Regierung hatte 2011 ein Gesetz erlassen, das staatliche Zuschüsse für die Betreiber von Flüchtlingsunterkünften vorsah. Pro Bewohner zahlte der Staat einen Tagessatz von 45 Euro (heute: 35 Euro). Seit mehreren Jahren vermuten Ermittler ein Mitmischen der Mafia im Asylgeschäft. (ls)

Italienische Polizei in Crotone Foto: Polizei, Finanzpolizei, Carabinieri
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