UPPSALA. Die schwedische Polizei hat im Fall einer mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung drei Verdächtige festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, eine 30jährige stundenlang vor laufender Kamera vergewaltigt, bedroht und die Tat über Facebook live an 60.000 Menschen übertragen zu haben.
Das Opfer sei zunächst freiwillig nach einer Party mit den ausländischen Männern mitgegangen, diese hätten ihren alkoholisierten Zustand dann aber ausgenutzt und sich an ihr vergangen, berichten schwedische Medien.
„Solange wir den Film nicht haben, können wir nicht sagen, daß er auch mit Sicherheit existiert“, sagte hingegen der leitende Ermittler, Pontus Melander, dem Aftonbladet. Gesichert seien Bilder von Belästigungsszenen, nicht jedoch das Video der angeblichen Vergewaltigung und Bedrohung mit einer Waffe.
Zuseher informierten Polizei
Mitglieder einer geschlossenen Gruppe, in der das Video gestreamt wurde, informierten am Sonntag morgen die Polizei und fertigten Standbilder an. Zu sehen seien darauf sowohl sexuelle Belästigungen als auch drei südländisch aussehende Männer mit einer Waffe. Ein auf Youtube überspieltes Video zeigt auch, wie sich einer der Männer am folgenden Morgen über die vergangene Nacht lustig macht.
Weil eine Anfrage an das Unternehmen Facebook bislang erfolglos blieb, bittet die Polizei nun um Hinweise aus der Bevölkerung. Die Staatsanwaltschaft entscheidet bis Mittwoch, ob die Verdächtigen in Untersuchungshaft überstellt oder auf freiem Fuß angezeigt werden. (vi)