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Charlottesville: Michael Moore vergleicht Trump-Wähler mit Vergewaltigern

Charlottesville: Michael Moore vergleicht Trump-Wähler mit Vergewaltigern

Charlottesville: Michael Moore vergleicht Trump-Wähler mit Vergewaltigern

Moore
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Filmemacher Michael Moore Foto: picture alliance/ AP Photo
Charlottesville
 

Michael Moore vergleicht Trump-Wähler mit Vergewaltigern

Der amerikanische Filmemacher Michael Moore hat Wähler von Präsident Donald Trump mit Vergewaltigern verglichen und einen Großteil der Trump-Anhänger als Rassisten bezeichnet. Unterdessen reißt die Kritik am Präsidenten wegen seiner Äußerungen zu Charlottesville auch aus der eigenen Partei nicht ab.
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ATLANTA/WASHINGTON. Der amerikanische Filmemacher Michael Moore hat Wähler von Präsident Donald Trump mit Vergewaltigern verglichen. „Wenn du eine Frau zu Boden drückst, während ein anderer sie vergewaltigt, bist du dann nicht auch ein Vergewaltiger?“, sagte er im Sender CNN. Trump sei vom „weißen Amerika“ gewählt worden, kritisierte Moore.

Vor dem Hintergrund der Ereignisse von Charlottesville vom vergangenen Samstag wandte er sich gegen die Gleichsetzung von Alt-Right-Demonstranten, unter die sich auch Neonazis gemischt hatten, und extremistischen Linken, die die Demonstranten unter anderem mit Steinen und Flaschen attackierten. Diese hätten sich nur Rassisten entgegengestellt.

Trump verurteilte rechte und linke Gewalt

„Nicht alle, aber die große Mehrheit“ von Trumps Unterstützern seien Rassisten, ergänzte Moore. Trump steht in der Kritik, nachdem er zunächst „viele Seiten“ für die Gewalt in Charlottesville verantwortlich gemacht hatte. In dem 50.000 Einwohner-Ort im Westen Virginias waren verschiedene rechte Gruppen zusammengekommen, um gegen die Entfernung eines Denkmals zu Ehren des Südstaatengenerals Robert Lee zu demonstrieren. Ihnen stellten sich teils gewaltbereite linksradikale Gegendemonstranten in den Weg.

Am Montag verurteilte Trump die Neonazis und weißen Nationalisten unter den Demonstranten. Sie stünden gegen alles, was Amerika ausmache. Am Dienstag stellte er bei einer Pressekonferenz im Trump Tower in New York aber klar, daß nicht alle Demonstranten in Charlottesvielle Neonazis gewesen seien, sondern sich darunter auch „gute Leute“ befunden hätten.

Außerdem verurteilte er erstmals explizit die linke Gewalt der Gegendemonstranten, unter ihnen Antifa-Gruppen und Randalierer der rassistischen „Black Lives Matter“-Bewegung. Im Verlauf der Auseinandersetzung tötete der 20 Jahre alte Rechtsextremist James Fields die 32jährige juristische Assistentin Heather Heyer, als er mit einem Auto gezielt in die Menge der Gegendemonstranten fuhr.

Republikaner gegen Gleichsetzung von rechter linker Gewalt

Für seine Verurteilung der Gewalt auf beiden Seiten erntete Trump auch Kritik aus der eigenen Partei. Der frühere Präsidentschaftskandidat Mitt Romney twitterte: „Nein, das ist nicht dasselbe. Eine Seite besteht aus Rassisten und bigotten Nazis, die andere Seite kämpft gegen Intoleranz und Rassismus. Moralisch unterschiedliche Universen.“

Ähnlich äußerte sich Senator John McCain: „Es darf keine moralische Gleichsetzung geben zwischen Rassisten und Amerikanern, die aufstehen, um Haß und Intoleranz zurückzuweisen. Das sollte der Präsident der Vereinigten Staaten sagen.“

Die republikanische Abgeordnete Ileana Rod-Lehtinen twitterte: „Beide Seiten für Charlottesville verurteilen? Nein. Zurück zum Relativismus im Umgang mit dem Ku-Klux-Klan, Nazi-Sympathisanten und weißen Rassisten? Nein.“

Trump wirft Graham „widerliche Lüge“ vor

Senator Lindsey Graham warf Trump vor, eine moralische Gleichheit herzustellen zwischen Neonazis und der ermordeten Heyer. Zumindest diese Erklärung von Graham wollte Trump nicht auf sich sitzen lassen. Auf Twitter beschuldigte er den Senator, „eine widerliche Lüge“ verbreitet zu haben. Indirekt rief er zur Abwahl Grahams auf: „Die Menschen in South Carolina werden sich daran erinnern.“ (tb)

Filmemacher Michael Moore Foto: picture alliance/ AP Photo
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