BERLIN. Die internationale Polizeiorganisation Interpol hat eine Liste mit 173 potentiellen Selbstmordattentätern an europäische Polizeibehörden verschickt. Unter den gesuchten Terroristen des „Islamischen Staats“ soll auch ein Islamist aus Nordrhein-Westfalen sein, berichtet die Welt.
Der Solinger Sami J. war dem Bericht zufolge im Herbst 2012 über Ägypten, Libyen und die Türkei nach Syrien gereist. In der Liste seien auch sechs Extremisten aus Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Bosnien vermerkt. Andere Verdächtige stammten aus dem Irak, Nordafrika, den arabischen Golfstaaten, Bangladesch und Tadschikistan.
Terroristen könnten als Flüchtlinge nach Europa kommen
Die Liste mit den mutmaßlichen Selbstmordattentätern soll bei einem Anti-Terror-Einsatz im irakischen Mossul entdeckt worden sein. Amerikanische Geheimdienste hätten die Daten ausgewertet und anschließend im Mai an Interpol übermittelt. Es bestehe die Gefahr, daß die Terrororganisation versuchen könnte, einen Teil der Islamisten etwa als Flüchtlinge getarnt nach Europa zu entsenden.
Rund 6.000 Moslems aus Europa, darunter 940 aus Deutschland, sollen in den vergangenen Jahren nach Syrien und in den Irak gereist sein, um für Terrormilizen zu kämpfen. Viele davon seien tot, einige festgenommen. Hunderte weitere könnten jedoch nach Europa zurückkehren und Anschläge begehen. (ls)