WIEN. Der Anteil von ausländischen Schülern in Österreich ist auf 13 Prozent gestiegen. Im Schuljahr 2015/16 besuchten über 146.000 Kinder und Jugendliche mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit eine Schule in Österreich. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Ausländeranteil um 1,1 Prozentpunkte, ergab eine Auswertung der Statistikbehörde Statistik Austria.
Auch die Zahl der Asylsuchenden in österreichischen Schulen nahm zu. Im vergangenen Schuljahr 2016/17 stieg sie um 28,6 Prozent auf rund 18.000, teilte das Bildungsministerium mit. Damit sind 1,3 Prozent aller Schüler in dem Land Flüchtlinge.
Besonders hoch ist der Anteil in Grundschulen von Ballungszentren wie der Wiener Neustadt. Dort hat der Anteil von Kindern mit nicht-deutscher Muttersprache im aktuellen Schuljahr in fünf von neun Grundschulen die 50-Prozent-Marke überschritten. „Wir stehen vor einer gewaltigen Herausforderung. In den meisten Fällen haben die Kinder ganz deutliche Sprachdefizite“, beklagte Bildungsstadtrat Christian Stocker (ÖVP) am Montag in der Tageszeitung Kurier.
Jeder vierte Schüler pflegt nicht Deutsch als Umgangssprache
Durch die gescheiterte Wohnungspolitik seien regelrechte Gettos entstanden, in der sich Parallelgesellschaften gebildet hätten. Bereits Anfang des Jahres war bekannt geworden, daß fast 24 Prozent der Schüler in Österreich eine andere Umgangssprache pflegen als Deutsch.
Rund 263.000 von etwa 1.125.000 Schülern gaben im Schuljahr 2015/16 an, nicht Deutsch als Umgangssprache zu sprechen, was 23,8 Prozent entspricht. Vor zehn Jahren lag dieser Anteil bei 15,6 Prozent. Die am meisten gesprochenen Sprachen außer Deutsch sind demnach Türkisch sowie Bosnisch, Kroatisch und Serbisch. (ls)