Die Pannen beim Burka-Verbot in Österreich versetzen die Gegner des Gesetzes in reinstes Verzücken. Jedes von übereifrigen Polizisten demaskierte Maskottchen, jede als Tier verkleidete studentische Hilfskraft, der die Behörden unter Androhung von Zwangsmaßnahmen das Fell über die Ohren ziehen, wird von der politischen Linken genüßlich ausgeschlachtet.
Während Linke und Muslime quasi gemeinsam Opferfest feiern, spricht die Boulevardpresse feixend vom „Verhüllungs-Verbots-Wahnsinn“ und will damit aufzeigen, wie absurd das generelle Gesetz gegen die öffentliche Vermummung doch sei. Die linksgrünen Verteidiger der Vollverschleierung von Frauen genießen derzeit ein Gefühl, das sie schon lange nicht mehr empfinden konnten. Das gute Gefühl recht gehabt zu haben.
Es braucht ein Verbot
Man hatte es schließlich prophezeit: Das Verhüllungsverbot wird auch kostümierte Karnevalisten und eben arme Studenten vor Geschäften oder an Messeständen treffen. Aber die Konservativen wollten in ihrem „blinden Islam-Haß“ ja nicht hören. Nun haben sie eben den Salat. Das Gefühl der intellektuellen Überlegenheit der Linken dürfte nur von kurzer Dauer sein. Denn bei genauerer Betrachtung zeigen eben genau diese skurrilen Beispiele, warum ein solches Gesetz heute in Österreich nötig ist und in Deutschland mehr denn je nötig wäre.
Lange hat es eine solche Regelung in unseren kulturellen Breitengraden nicht gebraucht. Der klare Menschenverstand allein hat in der westlichen Welt bisher ausgereicht, um zu verhindern, daß vernünftige Menschen außerhalb des Karnevals als Gespenst verkleidet einkaufen gehen oder ein Maskottchen nach der Arbeit in voller Montur bei der Bank seinen Lohn abhebt.
Ideologisch motivierte Vermummung kannten wir nur von irren Linksautonomen, denen wir durch das Demonstrationsrecht einigermaßen Herr wurden. Die Verschleierung von Frauen aus religiösen Gründen wurde erst durch die „Flüchtlingskrise“ zu einem gesellschaftlich relevanten Problem. Genau für diese Fälle braucht es ein Verhüllungsverbot.
Morgen kommt der Weihnachtsmann
Berufsmaskottchen und Faschingsfeste sollten davon – bei richtiger Umsetzung – genauso wenig betroffen sein wie der FKK-Strand vom Verbot, sich in der Fußgängerzone zu entblößen. Auch Filmsets oder Geschichtsmuseen werden schließlich nicht ob der dort verwendeten Symbole von der Polizei gestürmt. Nichtsdestotrotz wird die Mainstream-Presse die Story vom „Verhüllungs-Verbots-Wahnsinn“ wohl noch eine Weile weiterspinnen und uns sicherlich schon bald eine vom Weihnachtsmann erzählen.
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Boris T. Kaiser ist freier Autor und Blogger