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Asylpolitik: „Völlig versagt“: Mazedonien attackiert Bundesregierung

Asylpolitik: „Völlig versagt“: Mazedonien attackiert Bundesregierung

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Gjorge Ivanov
Gjorge Ivanov
Gjorge Ivanov: Erhebt schwere Vorwürfe gegen Deutschland Foto: dpa
Asylpolitik
 

„Völlig versagt“: Mazedonien attackiert Bundesregierung

Der mazedonische Präsident Gjorge Ivanov hat die Asylpolitik der Bundesregierung scharf kritisiert. Immer wieder habe sein Land versucht, Informationen über durchreisende Dschihadisten auszutauschen. Doch Deutschland habe jegliche Hilfe abgelehnt. Nun warnt Ivanov vor Terror und weiteren 20 Millionen Asylsuchenden.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

SKOPJE. Der mazedonische Präsident Gjorge Ivanov hat die Asylpolitik der Bundesregierung scharf kritisiert. „Bei der Humanität hat Deutschland sehr gut gehandelt. Aber bei der Sicherheit hat Ihr Land völlig versagt“, sagte er der Bild-Zeitung. Immer wieder habe sein Land versucht, Informationen mit Deutschland über durchreisende Dschihadisten auszutauschen, „aber keiner wollte unsere Daten“, sagte Ivanov.

„Wir brauchten Ausrüstung für den biometrischen Datenabgleich, Deutschland hat immer alles abgelehnt. Wir haben aber andere Staaten gefunden, die uns helfen konnten.“ Dies sei „völlig absurd“, kritisierte der Präsident. „Uns geht es ja nicht ums Geld, sondern um die Sicherheit des ganzen Kontinents. Aber das interessiert offenbar niemanden.“

„Wir müssen uns ändern“

Enttäuscht zeigte er sich von der Europäischen Union. „Wenn wir uns auf Brüssel verlassen und nicht selbst reagiert hätten, wären wir längst mit Dschihadisten überspült worden.“ Derzeit müsse sein Land Europa vor einem EU-Staat schützen, monierte Ivanov mit Blick auf die Praxis Griechenlands, Asylbewerber in andere Staaten weiterzuschicken.

Zugleich warnte er vor einem weiteren Asylansturm auf Europa. „Allein zwischen dem Sudan und Ägypten warten 20 Millionen Migranten, die nach Europa wollen. Der Flüchtlingsstrom wird nicht enden, durch Twitter und Facebook wissen alle über alles genau Bescheid.“ Während eine Million neue Asylsuchende angekommen seien, habe Europa sechs Monate gebraucht, um einen Krisengipfel zu organisieren, gab der Politiker zu bedenken. „Wir müssen uns ändern. Radikal.“

Zurückhaltend kommentierte er den Plan von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), enger mit der Türkei zu kooperieren. „Jetzt will sie es mit der Türkei schaffen. Es wird sich zeigen, ob das wirklich so ist. Ich bin da sehr skeptisch.“ Merkel habe sich ihre Rolle als „Retterin Europas“ selbst ausgesucht und den Kontinent in eine Richtung gedrängt. Dennoch habe sich Deutschland humanitär vorbildlich verhalten. (ho)

Gjorge Ivanov: Erhebt schwere Vorwürfe gegen Deutschland Foto: dpa
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