WIEN. FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky hat von Österreichs Grünen Aufklärung darüber gefordert, inwieweit Mitglieder der Partei in die Geschehnisse von Idomeni verwickelt sind. „Nach den Vorfällen in Idomeni zeigt sich, daß anscheinend mit Hilfe der Grünen auch aktiv das Schlepperwesen gefördert wird. Das Fatale an dieser Willkommenskultur scheint sich jetzt in diesen tragischen Todesfällen zu bestätigen“, sagte Vilimsky der JUNGEN FREIHEIT.
In Idomeni hatten am Montag Hunderte Flüchtlinge versucht, aus einem griechischen Lager an der Grenze illegal nach Mazedonien zu gelangen. Bei dem Versuch starben auch drei Afghanen. Sie ertranken in einem Fluß.
Grünen-Sprecherin verbreitete Karte im Netz
Die Flüchtlinge hatten sich aber wohl nicht von selbst aufgemacht, sondern waren von Asylaktivisten dazu animiert worden. Unter anderem hieß es in einem Flugblatt, wer bleibe, dem drohe die Abschiebung in die Türkei. Unter Flüchtlingsaktivisten, die von der mazedonischen Polizei verhaftet wurden, soll sich auch die Wienerin Fanny Müller-Uri befunden haben, die zuvor für die Grüne Bildungswerkstatt tätig gewesen sein soll, der parteieigenen Bildungseinrichtung der österreichischen Grünen.
Hinzu kommt, daß die Pressechefin der Grünen-Fraktion im österreichischen Nationalrat, Karin Strobl, am Montag auf Twitter unter dem Hashtag (Schlagwort) #marchofhope (Marsch der Hoffnung) eine Landkarte mit einer Route von Griechenland nach Mazedonien verbreitete. Dazu schrieb sie: „Zäune werden Menschen eben nicht aufhalten können.“
Zäune werden die Menschen eben nicht aufhalten können. #marchofhope pic.twitter.com/RIq8npJ15P
— Karin Strobl (@KarinStrobl) 14. März 2016
Aufgrund solcher Karten hatten die Flüchtlinge einen Fluß im Grenzgebiet durchquert, da das Gerücht umging, dahinter befinde sich ein Loch im Grenzzaun. Wegen dieser Hoffnung hatten sich vermutlich auch die drei Afghanen, zwei Männer und eine Frau, Richtung mazedonischer Grenze aufgemacht, die dann im Fluß Suva Reka ertranken.
Daß Grünen-Kommunikationschefin Strobl die Karte auf Twitter verbreitet hatte, stieß beim EU-Abgeordneten Vilimsky auf scharfe Kritik: „Ich erwarte mir von den österreichischen Grünen, insbesondere von Frau Strobl, umgehend Aufklärung bezüglich ihrer Aktivitäten in Idomeni und inwieweit sie bei illegalen Grenzüberquerungen, bei denen drei Menschen ums Leben kamen, mitgeholfen haben.“
„Linksideologische Propagandamaschinerie“
Zudem warf der FPÖ-Generalsekretär den Asylaktivisten vor, die Flüchtlinge propagandistisch zu mißbrauchen. Bei dem Flüchtlingsmarsch und der Flußüberquerung waren auffallend viele Fotografen und Fotoreporter vor Ort. Teilweise wurden Bilder verbreitet, die nahelegten, die Flüchtlinge durchquerten unter Lebensgefahr einen reißenden Fluß. In Wahrheit war das Wasser aber teilweise nur kniehoch. Auch gibt es Bilder, auf denen mehr Fotografen als Flüchtlinge zu sehen sind.
„Es ist der linksideologischen Propagandamaschinerie anscheinend alles recht, um ihrer Weltanschauung die gewünschte Publizität zu bieten. Da werden selbst diejenigen, die sie beschützen, zu Bauernopfern ihres Dranges nach guten Fotos, die in den internationalen Medien möglichst viele Bürger wieder auf die Linie der schon abgeflauten Willkommenskultur bringen sollen. Diese mediale Inszenierung auf Kosten von Menschenleben ist die häßliche Fratze jener Flüchtlingsaktivisten“, geißelte Vilimsky die Aktion gegenüber der JF.
Zu den Unterstützern des sogenannten „March of hope“ gehörte auch die deutsche Flüchtlingsorganisation „Moving Europe Team“ mit Sitz in Berlin-Kreuzberg. Am Montag schrieb die linke Organisation auf ihrer Internetseite, daß sie sich an der als „March of hope“ bezeichneten Aktion beteilige.
Flüchtlingsorganisation weist Verantwortung von sich
Verantwortlich für den Internetauftritt der Flüchtlingshelfer ist die ebenfalls in Berlin ansässige „Forschungsgesellschaft Flucht & Migration“. Diese bot bereits Ende September vergangenen Jahres einen „Abend zu praktischer Fluchthilfe“ an. Inhalt der Vorträge war das politisch korrekte Menschenschleusen, die oberste Devise lautete „Shutteln statt Schmuggeln“.
Nachdem der „March of hope“ jedoch im Desaster endete, wies das „Moving Europe Team“ jegliche Verantwortung von sich. Mit dem Flugblatt, das die Flüchtlinge zum Marsch nach Mazedonien aufforderte, habe man nichts zu tun, sagte ein Mitglied der Gruppe der Zeit. Zudem betonte die Organisation auf ihrer Seite, die drei afghanischen Flüchtlinge seien bereits in der Nacht zu Montag, also einige Stunden vor Beginn des „March of hope“, in dem Fluß ertrunken.