Anzeige
Anzeige

Protest gegen Inhaftierung: Flüchtlingshilfswerk stellt Arbeit auf griechischen Inseln ein

Protest gegen Inhaftierung: Flüchtlingshilfswerk stellt Arbeit auf griechischen Inseln ein

Protest gegen Inhaftierung: Flüchtlingshilfswerk stellt Arbeit auf griechischen Inseln ein

Asylsuchende
Asylsuchende
Asylsuchende auf Lesbos: UN-Flüchtlingshilfswerk hat was gegen geschlossene Unterbringung Foto: picture alliance / dpa
Protest gegen Inhaftierung
 

Flüchtlingshilfswerk stellt Arbeit auf griechischen Inseln ein

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen hat seine Arbeit aus Protest gegen die geschlossene Unterbringung von Asylsuchenden in den griechischen Auffanglagern eingestellt. Auch Ärzte ohne Grenzen unterstützen den Boykott.
Anzeige

ATHEN. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hat seine Arbeit in Auffanglagern auf den griechischen Inseln eingestellt. Damit protestiert die Organisation gegen die geschlossene Unterbringung von Asylsuchenden. „Den Menschen wird nicht mehr erlaubt, die Lager zu verlassen. Sie sind eingesperrt“, empörte sich UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming laut Nachrichtenagentur dpa. Das verstoße gegen Grundsätze der Vereinten Nationen.

Hintergrund ist ein Abkommen der Europäischen Union mit der Türkei. Der sogenannte Flüchtlingspakt sieht vor, in Griechenland aufgegriffene, irreguläre Asylsuchende in die Türkei abzuschieben. Im Gegenzug verpflichtet sich Europa, die gleiche Anzahl von Asylsuchenden aufzunehmen, die von der Türkei ausgewählt werden. Zu diesem Zweck werden illegale Einwanderer seit dem Wochenende in den griechischen Lagern festgehalten.

Auch Ärzte ohne Grenzen boykottieren

Hier müssen Einwanderer in einer Einzelfallprüfung nachweisen, in der Türkei verfolgt zu werden. Nur dann erhalten sie eine Aufenthaltsgenehmigung. Aus Protest gegen die Maßnahme werde sich das UNHCR nur indirekt an der Hilfe für Asylsuchende wie der medizinischen Versorgung beteiligen, sagte Fleming. Die Arbeit in den nun umgewandelten Aufnahmestellen sei eingestellt worden, ebenso die Unterstützung bei dem Transport von Asylsuchenden.

Auch die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen beteiligt sich an dem Boykott und läßt die Arbeit im Aufnahmelager Moria auf der Insel Lesbos ruhen. „Frauen, Kinder, ganze Familien dürfen dort nun nicht mal ihre Baracken verlassen“, empörte sich ein Sprecher. „Wenn das keine Haftanstalt ist, was ist es dann?“ Zur Umsetzung des Paktes verlangte der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras von der EU die Unterstützung durch mindestens 2.300 Fachkräften, vor allem Dolmetscher und Sicherheitspersonal. (FA)

Asylsuchende auf Lesbos: UN-Flüchtlingshilfswerk hat was gegen geschlossene Unterbringung Foto: picture alliance / dpa
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag