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Nach Anschlägen: Dritter Selbstmordattentäter von Brüssel identifiziert

Nach Anschlägen: Dritter Selbstmordattentäter von Brüssel identifiziert

Nach Anschlägen: Dritter Selbstmordattentäter von Brüssel identifiziert

Rainer Wendt
Rainer Wendt
Die Verdächtigen kurz vor dem Anschlag: Khalid und Ibrahim El Bakraoui mit dem nun gefaßten Najim Laachraoui (rechts) Foto: picture alliance/rtn – radio tele nord
Nach Anschlägen
 

Dritter Selbstmordattentäter von Brüssel identifiziert

Der dritte Terrorverdächtige der Anschläge von Brüssel, Najim Laachraoui, ist als Selbstmordattentäter unter den Todesopfern identifiziert worden. Er stand offenbar in enger Verbindung zu dem Paris-Attentäter Salah Abdeslam. Eine Spur führt auch nach Deutschland.
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BRÜSSEL. Die belgische Polizei hat den dritten Terrorverdächtigen der Anschläge von Brüssel, Najim Laachraoui, ist als einen der Selbstmordattentäter vom Brüsseler Flughafen identifiziert. Bisher war unklar, ob sich der 24jährige Dschihadist unter den Todesopfern befindet. Verschiedene Medien berichteten auch, er sei in der Brüsseler Gemeinde Anderlecht verhaftet worden. Laachraoui war von einer Überwachungskamera am Brüsseler Flughafen aufgenommen und anschließend europaweit zur Fahndung ausgeschrieben worden.

Die Namen der beiden anderen mutmaßlichen Selbstmordattentäter der Terrorattacken in Brüssel sind inzwischen bekannt. Es handelt sich um zwei Brüder mit dem Nachnamen El Bakraoui. Beide waren polizeibekannt.

Laachraoui hielt sich offenbar auch in Deutschland auf

Vermutlich wurden beide von Laachraoui unterstützt. Laachraouis DNA-Spuren waren in dem Versteck der Paris-Attentäter im Brüsseler Stadtteil Schaerbeek gefunden worden und ebenso an Sprengstoffresten der Anschläge von Paris. 2013 war der 1991 in Belgien geborene Mann als Dschihadist nach Syrien gezogen, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Einem Bericht des Tagesspiegel zufolge ist Najim Laachraoui im vergangenen September auch in der Bundesrepublik gewesen. Er sei gemeinsam mit Salah Abdeslam, dem Logistiker der Anschläge in Paris mit 130 Toten am 13. November, von Ungarn aus über Österreich und Deutschland nach Frankreich und Belgien gefahren.

IS nutzt moderne Verschlüsselungssysteme

Bisherige Ermittlungen ergaben, daß der Islamische Staat (IS) technisch versierte Dschihadisten nach Europa eingeschleust hat. Laut FAZ sollen die Terroristen vom Pariser Konzertsaal Bataclan die Mobiltelefone ihrer Opfer benutzt haben, um mit der Polizei zu verhandeln. Auch verwendeten sie Laptops mit moderner Verschlüsselungssoftware zur Kommunikation mit dem IS. In den Verstecken der Terroristen waren zudem mehrere unbenutzte und kürzlich registrierte Mobiltelefone gefunden worden.

Die Ermittler hatten bereits im vergangenen August durch den festgenommenen Terroristen Reda Hame Einblick in die Kommunikationsweise der IS-Terroristen erhalten. Hame erwähnte im Verhör unter anderem einen USB-Stick mit Verschlüsselungssoftware. Er gab zu Protokoll: „Sie werden sehr bald zuschlagen. Es handelt sich um eine echte Fabrik von Attentätern, die Frankreich und Europa treffen wollen.“ Nach den Anschlägen in Belgien gehen die Behörden derzeit von über 30 Toten und 260 Verletzten aus. (mv)

Die Verdächtigen kurz vor dem Anschlag: Khalid und Ibrahim El Bakraoui mit dem nun gefaßten Najim Laachraoui (rechts) Foto: picture alliance/rtn – radio tele nord
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