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Finanzielle Hilfen gefordert: Libysche Regierung droht Europa mit Flüchtlingsschwemme

Finanzielle Hilfen gefordert: Libysche Regierung droht Europa mit Flüchtlingsschwemme

Finanzielle Hilfen gefordert: Libysche Regierung droht Europa mit Flüchtlingsschwemme

Flüchtlinge aus Libyen
Flüchtlinge aus Libyen
Flüchtlingsboot aus Libyen: Die Regierung des nordafrikanischen Landes fordert mehr Geld von Europa Foto: picture alliance/Photoshot
Finanzielle Hilfen gefordert
 

Libysche Regierung droht Europa mit Flüchtlingsschwemme

Die libysche Bürgerkriegspartei „Allgemeiner Volkskongreß“ hat der Europäischen Union die Entsendung tausender Flüchtlinge angedroht. „Ich habe meiner Regierung bereits mehrfach dazu geraten, Boote zu beschlagnahmen und die Flüchtlinge nach Europa zu schicken", sagte ein Sprecher. Die Miliz fordert von der EU die Anerkennung als Staat.
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TRIPOLIS. Der libysche „Allgemeine Volkskongreß“ hat Europa mit der Entsendung tausender Flüchtlinge gedroht, sollte die EU die Bürgerkriegspartei nicht unverzüglich unterstützen und anerkennen. „Warum sollen wir noch die millionenteure Versorgung dieser Menschen tragen, wenn uns die EU nicht als Staat anerkennt“, sagte der Sprecher Jamal Zubia in einem Interview mit dem britischen Telegraph.

„Ich habe meiner Regierung bereits mehrfach dazu geraten, Boote zu beschlagnahmen und die Flüchtlinge nach Europa zu schicken. Wir schützen die Tore Europas, doch Europa will uns seine Anerkennung versagen. Warum sollten wir also die Migranten bei uns aufhalten?“, fragte der Politiker weiter. Der „Allgemeine Volkskongreß“ hatte im vergangenen Jahr gewaltsam die Kontrolle in Tripolis übernommen und die international anerkannte Regierung gestürzt.

In Libyen kämpfen verschiedene bewaffnete Milizen um die Macht. Auch nach dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 kam das Land nicht zur Ruhe und versinkt in einem Bürgerkrieg. Nach den Parlamentswahlen 2012 hatte die islamistische Gruppierung „Fadschr Libiya“ („Morgendämmerung Libyens“) gegen die vom Westen anerkannte Regierung geputscht und diese in den Ostteil des Landes vertrieben. Auch der „Islamische Staat“ ist in Libyen aktiv.

Bereits Gaddafi forderte Milliarden von der EU

Ex-Staatschef Gaddafi hatte bereits 2001 Milliardenhilfen von Europa gefordert um afrikanische Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa aufzuhalten. 2010 soll der libysche Machthaber mit EU-Vertretern finanzielle Hilfen über vier Milliarden Euro ausgehandelt haben. Im Gegenzug habe Gaddafi in Aussicht gestellt, seine Grenzen zu schützen um zu verhindern, daß Europa „schwarz“ werde.

Libyen ist für afrikanische Asylbewerber eines der Haupttransitländer auf ihrem Weg nach Europa. Im vergangenen Jahr kamen aus Libyen 170.000 Flüchtlinge in Italien an. (fl)

Flüchtlingsboot aus Libyen: Die Regierung des nordafrikanischen Landes fordert mehr Geld von Europa Foto: picture alliance/Photoshot
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