OLDHAM. Die Geschlechtertrennung bei einer Wahlveranstaltung für die sozialdemokratische Labour-Partei sorgt in Großbritannien für Spott und Empörung. Auf Fotos, die über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreitet wurden, ist zu sehen, wie Frauen und Männer bei einer Veranstaltung der islamischen „Labour Friends of Bangladesh“ getrennt sitzen.
Labour Friends of Bangladesh here to return @CllrJimMcMahon as the next MP for #OldhamWest with fab @ShabanaMahmood pic.twitter.com/ZLDYbSyDFJ
— Debbie Abrahams (@Debbie_abrahams) 29. November 2015
Veröffentlicht wurden die Fotos von der Frau des Labour-Kandidaten Jim McMahon, zu dessen Wahlunterstützung die Veranstaltung am Sonntag abgehalten wurde. McMahon stellt sich zur Nachwahl eines Sitzes im Unterhaus im Bezirk Oldham West. Konkurrent John Bickley von der britischen Unabhängigkeitspartei (Ukip) zeigte sich entsetzt.
Ukip kritisiert Veranstaltung
„Ist das wirklich Labours modernes Großbritannien, wo bei einer politischen Veranstaltung nach Geschlecht getrennt wird?“ fragte der Politiker. „Wie kann es im modernen Großbritannien akzeptabel sein, daß eine politische Partei, die sich wünscht, alle Menschen zu vertreten, denkt, daß es in Ordnung ist, nach Geschlecht zu trennen“, monierte der Ukip-Kandidat. Die Sozialdemokraten müßten sich fragen lassen, ob das ihre Vorstellung des künftigen Großbritanniens sei.
McMahon wies die Kritik zurück. Ein Sprecher der Partei ließ ausrichten, es habe niemals eine Geschlechtertrennung gegeben. „Der Vorwurf ist absolut unwahr.“ Ukip klammere sich nur an einen Strohhalm, um bei der kommenden Wahl Erfolg zu haben. Auf die wirklichen Probleme der Bürger habe die Partei keine Antwort.