PARIS. Frankreichs Außenminister Laurent Fabius hat eine engere Zusammenarbeit mit den syrischen Regierungstruppen im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) erwogen. Beim Kampf gegen die Terrormiliz brauch es neben Luftangriffen auch Bodentruppen. „Und warum nicht auch syrische Regierungstruppen?“, fragte Fabius.
Zwar könne Präsident Baschar al-Assad Syrien nicht in Zukunft führen, dennoch sei eine Beteiligung der Regierungstruppen während einer Übergangsphase denkbar. Bisher hatte der Westen eine Zusammenarbeit mit der Regierung in Damaskus stets ausgeschlossen. Sie warfen Assad zudem vor, den Aufstieg des IS erst ermöglicht zu haben.
Opposition lehnt gemeinsamen Kampf gegen IS ab
Die syrische Opposition, zu der auch radikalislamische Gruppierungen gehören, lehnte einen gemeinsamen Kampf mit den Regierungsstreitkräften gegen den IS ab. „Dieser Schritt wird nur den Interessen des größten Terroristen Baschar Al-Assad dienen“, sagte ein Sprecher der „Nationalen Syrischen Koalition“.
Die Regierungstruppen werden seit Ende September von russischen Kampfflugzeugen und Kriegsschiffen unterstützt. Die USA werfen Moskau jedoch vor, auch angeblich „gemäßigte“ Milizen anzugreifen. Rußland weist diese Vorwürfe zurück und betont, es gebe neben dem IS auch andere islamistische Gruppen, die gegen Assad kämpften. Darunter soll auch Organisationen sein, die sich zu Al-Kaida bekennen.
Erst am Donnerstag war bekanntgeworden, daß sich auch Deutschland künftig militärisch im Syrien-Konflikt engagieren will. Die Bundesregierung einigte sich auf den Einsatz von Tornado-Aufklärungsflugzeugen sowie die Entsendung einer Fregatte, um den Kampf gegen den IS zu unterstützen. (ho)