KOPENHAGEN. Die dänische Regierung hat in libanesischen Zeitungen Anzeigen geschaltet, um Ausländer davon abzuhalten, Asyl zu beantragen. In vom Immigrations- und Informationsministerium verantworteten Zeitungsanzeigen wird darauf hingewiesen, daß die Sozialleistungen für Asylbewerber „um bis auf die Hälfte reduziert“ worden seien. Zudem könne es im ersten Jahr keine Familienzusammenführungen geben.
Eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung werde frühestens nach fünf Jahren erteilt, zudem würden dafür dänische Sprachkenntnisse gefordert. Abgelehnte Asylbewerber sollen in Abschiebezentren zusammengefaßt und künftig schneller abgeschoben werden.
Verdoppelung der Einreise
In Dänemark hat sich die Zahl der Asylbewerber im vergangenen Jahr auf 15.000 mehr als verdoppelt. Bereits vergangene Woche hatte das nordeuropäische Land die Sozialleistungen deutlich gekürzt. Alleinstehende Asylbewerber erhalten seitdem nur noch 800 statt bisher 1.450 Euro an monatlicher Unterstützung. Allein am vergangenen Wochenende sind über 400 Asylbewerber über die deutsch-dänische Grenze eingereist, berichtete das Nachrichtenportal euronews.com.
Die im Juni gebildete dänische Minderheitsregierung ist auf Unterstützung der rechten Dänischen Volkspartei angewiesen, die mit 21,2 Prozent der Stimmen zweitstärkste politische Kraft nach den Sozialdemokraten wurde. (fl)