BERLIN. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Fritz Felgentreu hat sich gegen den Bau von 200 Moscheen in Deutschland durch die saudi-arabische Regierung ausgesprochen. Dies sei eine „grauenhafte Vorstellung“ schrieb der Parlamentarier auf Twitter.
Die Golfmonarchie lehnt die Aufnahme von syrischen Bürgerkriegsflüchtlingen in ihrem Land ab. Durch den Bau der Moscheen solle eine bessere Integration der Moslems in Deutschland erwirkt werden, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf die libanesische Zeitung ad Diyar. Die saudische Regierung beschwichtigte, die Moscheen würden jedoch nur in Übereinstimmung mit der Bundesregierung errichtet.
Kritik an den Plänen des Wüstenstaates kam auch vom Außenexperten der Grünen, Omid Nouripour. „Das Angebot, in Deutschland Moscheen errichten zu wollen, ist unangemessen und vergiftet. Die wahhabitische Islamauffassung, offizielle Lehre der saudischen Monarchie, ist ein Faktor, der die Konflikte in der Region anheizt. Ihre Verbreitung hat auch wesentlich zum Wachstum salafistischer Strömungen in der islamischen Welt und auch in Europa beigetragen“, sagte er am Dienstag. Auf die Flüchtlingskrise solle das Königreich verantwortungsvoll reagieren, und selbst Flüchtlinge aufnehmen. (fl)