DAMASKUS. Erstmals seit Wochen ist die syrische Armee in den Kämpfen gegen Islamisten wieder in die Offensive gegangen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte tobten in den Provinzen Hama und Idlib die schwersten Kämpfe seit Monaten.
Die Regionen werden derzeit vom „Islamischen Staat“ (IS) und anderen Terrorgruppen gehalten und wurden in den vergangenen Tagen mehrfach von der russischen Luftwaffe bombardiert. Mindestens vier Stellungen der Islamisten wurden nun mit Boden-Boden-Raketen angegriffen. Der Chef der zumeist gut informierten Beobachtungsstelle betonte dabei, es gebe jedoch keine Hinweise auf den Einsatz russischer Bodentruppen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Ob die Regierungstruppen Geländegewinne erzielen konnten, ist derzeit noch unklar.
Vorbereitung für Großangriff?
Bereits in der vergangenen Woche hatte Reuters berichtet, die syrische Regierung unter Präsident Baschar al-Assad bereite mit Hilfe iranischer Militärexperten, Rußlands und der Hizbollah-Miliz einen Großangriff auf die Islamisten vor. Die jetzigen Angriffe könnten eine Probe für dieses Vorhaben sein, spekulierte die Nachrichtenagentur.
Rußland bombardiert seit mehreren Tagen Milizen, die Assad stürzen wollen. Die Nato, die USA und Saudi-Arabien werfen Moskau dabei vor, auch angeblich „gemäßigte Rebellen“ zu attackieren. Moskau dagegen betont, es greife neben dem IS nur andere Islamisten-Milizen an. (ho)