WASHINGTON/BRÜSSEL. Die USA und die Europäische Union haben Rußland im Streit über das Krim-Referendum mit weiteren Sanktionen gedroht. Nach Angaben der Regionalregierung der Halbinsel stimmten am Sonntag 96,8 Prozent der Wähler auf der Krim für einen Anschluß an Rußland. Die Wahlbeteiligung soll bei 83 Prozent gelegen haben.
In einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin drohte US-Präsident Barack Obama mit weiteren Maßnahmen gegen die Regierung in Moskau. Zusammen mit der EU werde man Rußland „zusätzliche Kosten für seine Aktionen“ auferlegen, sagte ein Regierungssprecher. „Die internationale Gemeinschaft wird das Ergebnis einer unter Gewaltandrohung und Einschüchterung durch russisches Militär durchgeführten Befragung, die dem Völkerrecht widerspricht, nicht anerkennen.“
Rußland verteidigt Krim-Referendum
Auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) kündigte weitere Schritte gegen Rußland an. „Auf das völkerrechtswidrige Referendum auf der Krim wird Europa eine klare und bestimmte Antwort geben“, sagte er der Bild-Zeitung. Er forderte Putin zugleich auf, einer Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zuzustimmen. Noch am Montag wollen die EU-Außenminister über die Art der Sanktionen beraten.
Unterdessen kündigte das russische Staatsparlament an, zügig über einen Beitritt der Halbinsel abstimmen zu wollen. Der Vorsitzende der russischen Beobachtermission auf der Krim, Waleri Rjasanzew, sagte, das Ergebnis sei unanfechtbar. Es lägen keine Gründe vor, die Abstimmung als unrechtmäßig zu bezeichnen. (ho)