WASHINGTON. US-Verteidigungsminister Chuck Hagel ist zurückgetreten. Nach Angaben der New York Times habe Präsident Barack Obama ihn zu diesem Schritt gedrängt, da es zwischen den beiden Uneinigkeit über die Strategie im Kampf gegen den „Islamischen Staat“ (IS) in Syrien und dem Irak gebe.
Hagel war der einzige Republikaner im Kabinett und hatte den Irak-Krieg von Obamas Vorgänger George W. Bush stets kritisiert. Dafür war er von den Republikanern immer wieder heftig attackiert worden. Beobachter werten den Schritt als Zugeständnis Obamas an die Republikaner, die auf eine aggressivere Außenpolitik im Nahen Osten drängen. Die Konservativen haben eine Mehrheit im Senat und Repräsentantenhaus.
Ursprünglich hatte Obama Hagel in sein Kabinett geholt, um den Abzug der amerikanischen Truppen aus dem Irak und Syrien zu organisieren. Beim Kampf gegen den IS hatte er früh eine Strategie gefordert, wie die Islamisten bekämpft werden könnten, ohne Syriens Staatschef Baschar al-Assad zu stärken. Obama wolle nun einen „neuen Fokus“ auf die Außenpolitik in der Krisenregion legen, meldet die New York Times. Hagel sei dafür jedoch der falsche Kandidat. (ho)