BAGDAD. Kämpfer der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) haben offenbar mehrere christliche Kinder im Irak enthauptet. Laut dem Leiter der anglikanischen St. Georgs-Gemeinde in Bagdad, Andrew White, hätten sich vier Kinder unter 15 Jahren geweigert, zum Islam überzutreten und seien deswegen ermordet worden.
Der 50jährige Anglikaner leitete seit 2005 die anglikanische St. Georgs-Gemeinde in Bagdad, der einmal rund 4.000 Mitglieder angehörten. Inzwischen sind die meisten geflohen. Auch White selbst kehrt auf Anraten des geistlichen Oberhaupts der Anglikaner, Erzbischof Justin Welby, aus Sicherheitsgründen vorerst nicht in den Irak zurück. Der IS hatte mehrere Todesdrohungen gegen ihn im Internet veröffentlicht.
IS funktioniert Kirchen in Gefängnisse um
Unterdessen wurde bekannt, daß der IS seit seinem Einmarsch in die nordirakische Stadt Mossul im Sommer zahlreiche Kirchen in Gefängnisse umfunktioniert hat. Nach Angaben des katholischen Informationsdienstes Fides dienen mehrere chaldäisch-katholische Kirchen in Mossul dem IS als Gefängnisse.
Andere würden als Waffenlager genutzt. Das mache sie zum Ziel alliierter Raketen, durch die jahrhundertealte Kirchen zerstört werden könnten. In Mossul lebten 2003 rund 60.000 Christen; inzwischen sind fast alle vertrieben worden oder geflüchtet. Insgesamt sind mehr als 250.000 irakische Christen vor den islamischen Terroristen in Kurdengebiete geflohen. (idea/ho)