BERLIN. Die Europaabgeordnete der Alternative für Deutschland (AfD), Beatrix von Storch, hat den geplanten Auftritt des Travestiekünstlers Thomas Neuwirth alias Conchita Wurst vor dem Europaparlament scharf kritisiert. „Den Auftritt von Thomas Neuwirth vor dem Europäischen Parlament halte ich bestenfalls für überflüssig“, sagte von Storch der JUNGEN FREIHEIT.
Anstatt sich „laufend um unsere vielfältige Sexualität zu drehen“, sollte das Europäische Parlament seine Aufmerksamkeit besser auf die verfolgten und grauenvoll ermordeten Menschen im Irak und Syrien richten, forderte die Europaabgeordnete. „Die Mittel und die Energie des Parlamentes werden mit Auftritten wie denen dieser sich selbst ja so bezeichnenden Wurst verschwendet“, kritisierte von Storch.
„Zeichen für Offenheit und Nichtdiskriminierung“
Conchita Wurst hatte im Mai für Österreich den European Song Contest gewonnen. Auf Einladung der österreichischen Europaparlamentarierin und Vize-Präsidentin Ulrike Lunacek (Grüne), soll die Draqqueen demnächst auf dem Parlamentsvorplatz Esplanade Solidarnosc singen.
„Das großartige Zeichen für Offenheit und Nichtdiskriminierung, das die Menschen in Europa mit ihren Stimmen für Conchita Wurst gegeben haben, muß von der Politik in der EU und den Mitgliedsstaaten in gesetzliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen für ein Leben und Lieben ohne Angst für alle umgesetzt werden“, sagte Lunacek nach einem Bericht der Welt.
Das Konzert solle für Abgeordnete und Bürger offen sei. Conchita Wurst freute sich über die Einladung: „Die Parteifarbe ist mir vollkommen egal, solange Menschlichkeit im Vordergrund steht.“ (krk)