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Österreich: Kritik an Mahnmal für Deserteure in Wien hält an

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Kritik an Mahnmal für Deserteure in Wien hält an

Der Streit um die Errichtung eines Denkmals für österreichische Wehrmachtsdeserteure in Wien geht in eine neue Runde. Während Sozialdemokraten und Grüne diskutieren, wo das Mahnmal stehen soll, übte der österreichische Kameradschaftsbund erneut heftige Kritik an dem Vorhaben.
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Deserteursmahnmal in Erfurt: Auch Wien soll eines bekommen Foto: Wikimedia/Thomas Nicolai/AAA Lizenz: bit.ly/4Ynp37

WIEN. Der Streit um die Errichtung eines Denkmals für österreichische Wehrmachtsdeserteure in Wien geht in eine neue Runde. Während Sozialdemokraten und Grüne diskutieren, ob das Mahnmal auf dem zentralen Heldenplatz oder an einem abgelegenen Ort stehen soll, übte der österreichische Kameradschaftsbund erneut heftige Kritik an dem Vorhaben.

Der steierische Landeschef, Volker Zimmermann, sagte dem ORF, Desertion sei kein „Kavaliersdelikt“, für das ein „Persilschein“ ausgestellt werden könne. Bereits Anfang März hatte der Verband deutlich gemacht, ein Denkmal für Deserteure auf Staatskosten stoße „alle Angehörigen und Kameraden gefallener Soldaten“ vor den Kopf.

Diese hätten die zahlreichen Kriegerdenkmäler ins Österreich selbst finanzieren und pflegen müssen. „Was soll sich ein Soldat, der vom Staat zum Wehrdienst verpflichtet wird, denken, wenn das Verlassen seiner Einheit und die Gefährdung seiner Kameraden als lobenswertes Verhalten dargestellt werden“, warnte der Bundesvorsitzende Ludwig Bieringer.

Weiteres Mahnmal für Transgender geplant

Grüne und SPÖ warfen ihm daraufhin „Verharmlosung des Nationalsozialismus“ vor. „Die Desertion aus der Hitlerarmee hat bewirkt, daß die Hitlerarmee geschwächt wurde und damit mit dazu beigetragen, daß die Kriegsziele des Naziverbrecherregimes nicht erreicht werden konnten“, lobte SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim. Die Sozialdemokraten betonten, die Deserteure hätten mutig gehandelt und unter Einsatz ihres Lebens ihre Überzeugungen gegen die Nationalsozialisten vertreten.

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bezeichnete die Planungen dagegen als „katastrophalen Fehler“, der jegliche Vorbildwirkung für das österreichische Bundesheer vermissen lasse. Derzeit sieht das österreichische Militärstrafgesetz für Deserteure Haftstrafen zwischen sechs Monaten und fünf Jahren vor.

Die rot-grüne Wiener Stadtregierung hat unterdessen angekündigt, insgesamt 25.000 Euro für das Denkmal bereitzustellen und auch ein weiteres Mahnmal für im Nationalsozialismus verfolgte Homosexuelle und Transgender zu errichten. (ho)

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