ATHEN. Griechenland erhält weitere 18 Milliarden Euro aus dem EFSF-Rettungsschirm. Von dem Geld sollen vor allem vier griechische Banken profitieren, deren Kapitaldecke durch zahlreiche Kontoauflösungen deutlich geschrumpft war. Allein die Nationalbank bekommt dabei nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP etwa 7,5 Milliarden Euro. Insgesamt können die griechischen Banken auf 50 Milliarden Euro aus dem EFSF hoffen.
Dessen ungeachtet hat der Vorsitzende der griechischen Linksradikalen, Alexis Tsipras, dessen Partei Syriza aus den Parlamentswahlen überraschend als zweitstärkste Kraft hervorgegangen war, erneut ein Ende des Sparkurses angekündigt, sollte er die Neuwahlen im Juni für sich entscheiden. In Umfragen liegen die Linksradikalen knapp hinter der konservativen Nea Dimokratia.
Spanien unter Druck
Unterdessen nimmt auch der Druck auf Spanien und Italien weiter zu. Beide Länder mußten am Wochenende mehr als sechs Prozent Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen zahlen. Die Regierung in Madrid teilte zudem mit, die staatliche Sparkasse Bankia benötige weitere 19 Milliarden Euro. Das Geld soll über neue Staatsschulden finanziert. Auf Gelder aus den Euro-Rettungsschirmen will Spanien dabei jedoch nach eignen vorerst verzichten. Dies hatten zuvor jedoch auch Portugal, Griechenland und Irland behauptet, danach jedoch die Hilfen in Anspruch genommen.
Die von Italien und Frankreich geforderten Maßnahmen zur Bewältigung der Schuldenkrise stoßen in Deutschland weiter auf scharfe Kritik. Der Fraktionsvorsitzende der FDP im Bundestag, Rainer Brüderle, übte erneut scharfe Kritik an der Vergemeinschaftung der Schulden:„Euro-Bonds sind Zinssozialismus, den Deutschland und andere erfolgreiche Länder teuer bezahlen müßten.“ (ho)