LONDON. Der Stadtrat im mittelenglischen Stoke-on-Trent hat empfohlen, während des islamischen Fastenmonats Ramadan den Schwimmunterricht an Schulen mit einer bedeutenden Zahl muslimischer Schüler auszusetzen.
Begründet wurde dies damit, daß andernfalls die Schwimmenden versehentlich Wasser schlucken könnten. Das verstieße dann gegen die Regel, wonach Muslime im Ramadan von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder essen noch trinken dürfen.
Wie der Rundfunksender BBC berichtete, müßten laut der Empfehlung auch Nicht-Muslime dann auf das Schwimmen verzichten. Ebenfalls zu streichen sei der Sexualkundeunterricht, da pubertierende Schüler während des Fastenmonats sexuelle Gedanken vermeiden sollten.
1,6 Millionen britische Muslime
Weil die fastenden Schüler bereits vor Sonnenaufgang frühstücken müßten, könnten sie sich zudem oft nicht konzentrieren. Daher wird empfohlen, Klassenarbeiten auf Termine außerhalb des Ramadans zu verschieben.
Verfaßt wurden diese Empfehlungen vom Ständigen Rat für religiöse Erziehung, der damit Vorschläge des Muslimischen Rates von Großbritannien aufgegriffen hatte. Diese Dachorganisation vertritt eigenen Angaben zufolge rund 500 muslimische Gruppen auf der Insel. 1,6 Millionen der 61 Millionen Briten sind Muslime, meist Einwanderer aus Pakistan und Bangladesch. (idea/vo)