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Deutsche Minderheit: Ratibor: Schuldirektor verspricht deutschsprachigen Unterricht

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Deutsche Minderheit
 

Ratibor: Schuldirektor verspricht deutschsprachigen Unterricht

In der Affäre um die zweisprachige Grundschule im oberschlesischen Ratibor (Racibórz) hat der Schuldirektor inzwischen zugesichert, den bilingualen Charakter der Schule vollumfänglich wiederherzustellen.
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Die zweisprachige Grundschule in Ratibor/Oberschlesien: Rückkehr zum Status quo ante? Foto: AGMO e. V.

RATIBOR. In der Affäre um die zweisprachige Grundschule im oberschlesischen Ratibor (Racibórz) kann die deutsche Minderheit einen ersten Erfolg verzeichnen. Wie die JUNGE FREIHEIT aus dem örtlichen Deutschen Freundeskreis (DFK) erfuhr, hat der Direktor der Schule inzwischen schriftlich zugesichert, den Unterricht auf Polnisch und Deutsch wiedereinzurichten. Der bilinguale Fachunterricht an der Grundschule im Stadtteil Studen (Studzienna) war Mitte Januar für die betroffenen Schüler und Eltern völlig unerwartet aufgehoben worden.

Schuldirektor Jan Goldman übergab am 12. Februar einem DFK-Vertreter ein Schreiben mit der Versicherung, ab 1. März den Unterricht so wiedereinzurichten wie vor der Einstellung. Die entsprechenden Lehrkräfte stünden bereit, und nach Rücksprache mit dem Stadtpräsidenten von Ratibor, Mirosław Lenk, sei nun alles Erforderliche geregelt.

Gegenwärtig sind die Schüler in den Winterferien, der Schulunterricht an der sechsklassigen Grundschule beginnt erst wieder am 1. März. Die Elternschaft erwartet nach wie vor einen schriftlichen Bescheid des Stadtpräsidenten selbst.

Eltern fordern Informationen über Hintergründe

Das Schreiben, das die Elternversammlung am 25. Januar dem Schuldirektor übergeben hatte, liegt der JF in Kopie vor. Hierin beantragt der Elternrat, die Zweisprachigkeit weiterhin abzusichern und insbesondere zu erklären, welche „Vorschriften der geltenden Gesetze geändert wurden und damit zu der entstandenen Situation“ geführt haben. Schuldirektor Goldman hatte die – mindestens vorübergehende – Aufhebung der Zweisprachigkeit gegenüber der Elternschaft mit der Notwendigkeit von Rechtsanpassungen begründet und diese Darstellung im Gespräch mit der JF bestätigt.

In dem Brief, der von den Mitgliedern des Elternrates der Klassen 1 bis 5 unterzeichnet ist, wird gefordert, über Änderungen am Statut der Schule bis Januar 2010 „vollständige Informationen“ zu erteilen. Es wird beklagt, daß die Auskünfte  beim ersten Informationstreffen zwischen Schulleitung und Elternvertretungen am 19. Januar „unehrlicher und tendenziöser Art“ gewesen seien. Es habe den Anschein, als ob man „bei diesem Treffen die Eltern mehr dazu überreden wollte, die vorgeschlagenen Veränderungen zu akzeptieren, als die entstandene Situation zu erklären“.

Die Schule Nr. 5 in Ratibor-Studen ist die bisher einzige Grundschule in der Wojewodschaft Schlesien, an der bilingualer Unterricht in polnischer und deutscher Sprache erteilt wird. Rein deutschsprachige Schulen für die Angehörigen der deutschen Minderheit fehlen in Polen völlig. (ru)

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