ROM. Für Empörung hat eine Verwarnung der brasilianischen Nationalmannschaft durch die Internationale Föderation des Verbandsfußballs (Fifa) gesorgt. Die „Selecao“ hatte nach dem Sieg im Konföderationen-Pokal öffentlich auf dem Fußballfeld gebetet, was ihr jetzt einen offiziellen Verweis durch die Fifa einbrachte.
Seit Jahren ist die Fifa darum bemüht, christliche Glaubensbekenntnisse aus den Stadien zu verbannen. Aus Respekt vor anderen Glaubensrichtungen hat der Spitzenverband diese 2007 verboten. „Was dem einen lieb und teuer ist, ist für den anderen eine Provokation“, begründete der Pressesprecher der Fifa, Andreas Herren, gegenüber der Presseagentur dpa das Verbot.
Moslems dürfen gen Mekka beten
Pikanterweise hat allerdings nur wenige Tage vor dem brasilianischen Sieg die ägyptische Nationalmannschaft nach einem Erfolg über Italien auf dem Spielfeld gen Mekka gebetet, wie die italienische Zeitung Il Giornale berichtet. Diese öffentliche Demonstration wurde laut der Zeitung nicht geahndet.
Betroffen sind von dem Verbot vor allem brasilianische Spieler, die ihren Glauben bisher häufig durch Losungen wie „Jesus liebt dich“ auf ihrer Kleidung sichtbar machten. EU-Parlamentarier um den CDU-Abgeordneten Peter Liese hatten Fifa-Chef Sepp Blatter bereits aufgefordert, die Regelung aufzuheben. Auch DFB-Pressesprecher Gerhard Meier-Röhn nannte in einem Gespräch mit dem Journalisten und Theologen Hanno Gerwin das Verbot „völlig falsch“ und „reformbedürftig“. (FA)