HELSINKI. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat angekündigt, die Ukraine in das westliche Militärbündnis aufnehmen zu wollen. Nachdem am Dienstag Finnland beigetreten war, würde die Nato damit neben der westlichen russischen Grenze auch direkt an den Süden des Riesenlandes heranrücken. Mit Ausnahme Weißrußlands wären dann alle anderen sechs europäischen Nachbarstaaten Mitglied der Nato.
Die Ukraine werde nach Stoltenbergs Worten „langfristig“ Mitglied des westlichen Militärbündnisses sein. Die Verbündeten haben sich, so sagte der Generalsekretär in der finnischen Hauptstadt Helsinki, darauf geeinigt, daß die Ukraine in die Nato aufgenommen werde. Die Osterweiterung geht demnach weiter.
„Ukraine-Geschichte darf sich nicht wiederholen“
Zunächst habe die militärische Unterstützung des Landes die höchste Priorität. Wenn jedoch der Krieg vorbei sei, „müssen wir sicherstellen, daß sich die Geschichte nicht wiederholt“, so der Nato-Generalsekretär. Wladimir Putin dürfe das Nachbarland nicht weiter angreifen.
Für Rußlands Präsidenten wäre der Beitritt dagegen das Überschreiten einer roten Linie. Bereits vor seinem Angriff auf das Land hatte er gefordert, die Ukraine dürfe nicht auch noch dem West-Bündnis angehören. Die Nato hatte jedoch in dieser Frage kein Zugeständnis machen wollen.
Auf der Webseite der Nato heißt es: „Die Mitgliedschaft ist offen für jeden anderen europäischen Staat, der in der Lage ist, die Grundsätze dieses Vertrags zu fördern und zur Sicherheit des nordatlantischen Gebiets beizutragen.“ (fh)