BRÜSSEL. Wegen dringenden Korruptionsverdachts hat die belgische Polizei das Haus der EU-Abgeordneten Maria Arena durchsucht. Wie schon bei der Schmiergeldaffäre um die damalige sozialistische Parlamentsvizepräsidentin Eva Kaili und weitere Beschuldigte geht es offenbar erneut um den Verdacht der Bestechung durch Katar.
Arena, die für die Sozialisten im EU-Parlament sitzt, hatte sich von dem Emirat auf eine kostspielige „Dienstreise“ einladen lassen. Dies hatte Arena erst offengelegt, nachdem Parlamentskollegen verhaftet worden waren.
EU-Korruptionsskandal weitet sich aus
Die Belgierin bestreitet, in den Korruptionsskandal im EU-Parlament verwickelt zu sein. Die Hausdurchsuchung fand aber sehr wohl im Zusammenhang mit den Bestechungsaffären im EU-Parlament statt.
Bei den Ende des vergangenen Jahres bekannt gewordenen Korruptionsvorwürfen geht es um Einflußnahme auf Entscheidungen des EU-Parlaments durch die Regierungen von Katar und Marokko.
Gegen Arena wurde bislang nicht ermittelt. Allerdings trat sie vom Vorsitz des Unterausschusses für Menschenrechte zurück, nachdem sie einräumte, die von Katar bezahlte Reise erst deutlich zu spät gemeldet zu haben. (fh)