LEIPZIG. In einem Zehn-Punkte-Plan für seine Kandidatur als Parteivorsitzender hat der Linke-Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann revolutionäre Töne angeschlagen. Er will, so schreibt er laut dpa, eine „kämpferische, handlungsfähige sozialistische Linke, die lautstark gegen die soziale Ungleichheit auf die Barrikaden geht“. Sie solle einen „spürbaren Mehrwert“ bieten.
Die Partei hatte bei der Bundestagswahl 4,9 Prozent erreicht und war nur wegen drei gewonnener Direktmandate ins Parlament eingezogen – eines davon errang Pellmann in Leipzig. Ende Juni auf dem Parteitag will der Grundschullehrer nun Bundesvorsitzender werden. Zuletzt hatte die mit der SED rechtsidentische Partei mit Wahlniederlagen und Sexismus-Vorwürfen zu kämpfen. Eine der beiden Vorsitzenden, Susanne Hennig-Wellsow, war zurückgetreten.
„Schulterschluß mit der Friedensbewegung“
In Erfurt wählen die Delegierten den gesamten Vorstand neu. Die verbliebene Parteichefin Janine Wissler will ebenfalls wieder antreten. Um den Posten den männlichen Vorsitzenden streiten sich der 45jährige Pellmann, der auch Ostbeauftragter der Linken ist, und der Europaabgeordnete Martin Schirdewan.
Pellmann plant einen „Schulterschluß“ mit der Friedensbewegung gegen Waffenlieferungen an die Ukraine. Außerdem müsse der Fokus der Partei wieder auf den Osten gerichtet werden. (fh)