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Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: Weil er Kritik am Sender äußert: ZDF stellt Investigativjournalisten kalt

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: Weil er Kritik am Sender äußert: ZDF stellt Investigativjournalisten kalt

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: Weil er Kritik am Sender äußert: ZDF stellt Investigativjournalisten kalt

Ein beleuchtetes ZDF-Logo auf einem schwarzen Sockel, aufgenommen in einem Fernsehstudio mit unscharfem Hintergrund. Das Bild zeigt das Markenzeichen des Senders, der wegen des Falls des Reporters Andreas Halbach in der öffentlichen Diskussion steht. ZDF-Logo bei der Digitalmesse „Re:publica“: Ein Reporter erhebt schwere Vorwürfe gegen seinen Arbeitgeber. Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur
Ein beleuchtetes ZDF-Logo auf einem schwarzen Sockel, aufgenommen in einem Fernsehstudio mit unscharfem Hintergrund. Das Bild zeigt das Markenzeichen des Senders, der wegen des Falls des Reporters Andreas Halbach in der öffentlichen Diskussion steht. ZDF-Logo bei der Digitalmesse „Re:publica“: Ein Reporter erhebt schwere Vorwürfe gegen seinen Arbeitgeber. Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur
ZDF-Logo bei der Digitalmesse „Re:publica“: Ein Reporter erhebt schwere Vorwürfe gegen seinen Arbeitgeber. Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk
 

Weil er Kritik am Sender äußert: ZDF stellt Investigativjournalisten kalt

ZDF-Reporter Andreas Halbach berichtet von Konsequenzen nach öffentlicher Kritik am Sender. Die „Frontal“-Redaktion verweigert ihm die Zusammenarbeit. Der Sender weist die Vorwürfe zurück.
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MAINZ. Der ZDF-Investigativjournalist Andreas Halbach hat nach öffentlicher Kritik am Sender von Sanktionen berichtet. „Faktisch bin ich vom ZDF kaltgestellt worden“, sagte er der Welt. Seine drei Chefs vom Dienst in der „Frontal“-Redaktion hätten die Zusammenarbeit verweigert.

Halbach hatte sich im nordrhein-westfälischen Kulturausschuß kritisch zu Strukturen im ZDF geäußert und Machtmechanismen mit denen der katholischen Kirche verglichen. Nach seinen Angaben reichten Vorgesetzte daraufhin eine Beschwerde gegen ihn ein. Als Begründung sei ein „Verstoß gegen das Gebot der vertrauensvollen Zusammenarbeit“ genannt worden. Konkrete Gründe seien ihm nicht mitgeteilt worden, sagte Halbach.

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Zugleich stoppte die Redaktion nach seiner Darstellung einen bereits terminierten „Frontal“-Beitrag zur Fernwärme-Preisgestaltung, der am 14. Oktober ausgestrahlt werden sollte. Hunderttausende Haushalte erfuhren dadurch zunächst nicht von Forderungen nach gesetzgeberischem Eingreifen, erläuterte der Journalist. „Für mich ist es eine Sanktion für meine öffentliche Kritik, was meine Grundrechte auf freie Meinungsäußerung und freie Berufsausübung verletzt.“

ARD und ZDF seien dennoch „alternativlos“

Im ZDF-Intranet habe es zudem einen Beitrag der Hauptabteilung Kommunikation gegeben, der seine Glaubwürdigkeit beschädigt habe. Darin sei ihm unterstellt worden, sein Themenvorschlag zur Schlesinger-Affäre (JF berichtete) im August 2022 sei „zu spät“ gewesen. Das bezeichnete Halbach nun als „Falschbehauptung“. Die Strafermittlungen gegen Schlesinger seien erst eine Woche später eingeleitet worden. „Meine Recherchen wären für das ZDF ein Scoop gewesen“, sagte er.

Halbach sprach von Angst und Abhängigkeit im öffentlich-rechtlichen System, die zu „Selbstzensur und Angepaßtheit“ führten. Dies werde durch Zeitverträge nochmal verschärft. Er forderte mehr Mitbestimmung der Redakteure und eine Reform der internen Beschwerdekultur. Auch der Gesetzgeber müsse handeln. Eine Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Systems lehnte er ab. Die Bedeutung der Sender sei „alternativlos“.

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Das ZDF wies die Vorwürfe gegenüber der Welt zurück. Recherchen zur RBB-Affäre seien auf ihren Nachrichtenwert geprüft worden. Eine Unterdrückung von Berichterstattung habe es nicht gegeben. Von internen „Strafversetzungen“ oder Entlassungen könne keine Rede sein. Der Sender verwies darauf, regelmäßig zur RBB-Affäre berichtet zu haben. (sv)

ZDF-Logo bei der Digitalmesse „Re:publica“: Ein Reporter erhebt schwere Vorwürfe gegen seinen Arbeitgeber. Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur
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