Anzeige
Anzeige

ÖRR-Krise: ARD-Sender muß sparen: RBB will fast jeden zehnten Job streichen

ÖRR-Krise: ARD-Sender muß sparen: RBB will fast jeden zehnten Job streichen

ÖRR-Krise: ARD-Sender muß sparen: RBB will fast jeden zehnten Job streichen

Das Logo des RBB prangt an der Fassade des Berliner Hauptbahnhofs – die Sendeanstalt kann wohl als teuerstes Perpetuum Mobile der Republik bezeichnet werden Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
Das Logo des RBB prangt an der Fassade des Berliner Hauptbahnhofs – die Sendeanstalt kann wohl als teuerstes Perpetuum Mobile der Republik bezeichnet werden Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
Das Logo des RBB prangt an der Fassade des Berliner Hauptbahnhofs – die Sendeanstalt kann wohl als teuerstes Perpetuum Mobile der Republik bezeichnet werden Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
ÖRR-Krise
 

ARD-Sender muß sparen: RBB will fast jeden zehnten Job streichen

Bonus-Wahnsinn und Gehälter-Irrsinn: Lange glich der RBB einem Selbstbedienungsladen. Damit soll jetzt Schluß sein. Der öffentlich-rechtliche Sender muß viele Millionen einsparen. Wie das gelingen soll.
Anzeige

Werteorientierter Arbeitgeber sucht Verstärkung

BERLIN. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) steht vor tiefgreifenden Einsparmaßnahmen. Wie der Sender mitteilte, sollen die Kosten für Personal und Honorare um 10,2 Prozent oder rund 22 Millionen Euro gesenkt werden. Dies entspricht dem Abbau von 254 Vollzeitstellen, sowohl bei festen als auch bei freien Mitarbeitern. Die notwendigen Strukturentscheidungen sollen bis Ende 2025 getroffen werden.

Betriebsbedingte Kündigungen seien dabei nicht ausgeschlossen, betonte der RBB. Der Abbau solle zwar sozialverträglich gestaltet werden, dennoch könne man keine Garantie geben, daß es keine Entlassungen gebe. Derzeit sind beim RBB 2.900 Menschen beschäftigt, darunter 1.600 festangestellte und 1.300 freie Mitarbeiter. Unklar ist bislang, in welchen Bereichen Stellen wegfallen sollen.

Parallel dazu versucht der RBB, den Rechtsstreit mit der früheren Intendantin Patricia Schlesinger beizulegen. Der Verwaltungsrat sprach sich für eine Einigung aus, nachdem das Landgericht Berlin am 15. Januar ein entsprechendes Verfahren angeregt hatte.

RBB plant Gespräche mit Sozialpartnern

Schlesinger fordert Ruhegeld in Höhe von 18.300 Euro monatlich, während der RBB Schadenersatz in Millionenhöhe geltend macht. Vor Prozeßbeginn bot Schlesinger an, auf rund 300.000 Euro zu verzichten, um den Konflikt beizulegen. Der Sender hofft auf eine Lösung bis zum 31. Mai. Schlesinger war von Juli 2016 bis August 2022 Intendantin des RBB, bevor sie aufgrund von Vorwürfen der Vetternwirtschaft und Verschwendung ihr Amt niederlegen mußte.

Das Direktorium informierte den Verwaltungsrat am Mittwoch über die Sanierungspläne, am Donnerstag sollten auch die Belegschaft und der Rundfunkrat unterrichtet werden. Anschließend sind Gespräche mit den Sozialpartnern vorgesehen.

Frühere Intendantin des Selbstbedienungsladens RBB: Patricia Schlesinger.
Die frühere Intendantin des Selbstbedienungsladens RBB: Patricia Schlesinger. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Britta Pedersen

Ziel der Einsparungen ist es, neun Millionen Euro zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit ab 2026 aufzubringen. Weitere 13 Millionen Euro sind für die digitale Erneuerung und Investitionen ins Programm eingeplant. Derzeit gibt der RBB 215 Millionen Euro für Personal- und Honorarkosten aus.

Prekäre Situation trotz Sparkurs

Intendantin Ulrike Demmer betonte, daß ein nachhaltiger Umbau unumgänglich sei. Trotz jahrelanger Sparbemühungen befinde sich der Sender finanziell weiterhin in einer angespannten Lage: „Das können wir nur ändern, wenn wir Aufwände und Erträge grundsätzlich wieder in ein gutes Verhältnis bringen.“ (rr)

Das Logo des RBB prangt an der Fassade des Berliner Hauptbahnhofs – die Sendeanstalt kann wohl als teuerstes Perpetuum Mobile der Republik bezeichnet werden Foto: picture alliance / Flashpic | Jens Krick
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

aktuelles