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Nichtlinker Radiosender läßt aufhorchen: Trigger.FM: „Laßt uns doch einfach siegen“

Nichtlinker Radiosender läßt aufhorchen: Trigger.FM: „Laßt uns doch einfach siegen“

Nichtlinker Radiosender läßt aufhorchen: Trigger.FM: „Laßt uns doch einfach siegen“

Benjamin Niemeyer will mit Trigger.FM frischen Wind ins Radio bringen.
Benjamin Niemeyer will mit Trigger.FM frischen Wind ins Radio bringen.
Benjamin Niemeyer will mit Trigger.FM frischen Wind ins Radio bringen Foto: Trigger.FM
Nichtlinker Radiosender läßt aufhorchen
 

Trigger.FM: „Laßt uns doch einfach siegen“

Mit Trigger.FM schickt sich ein neuer Radiosender an, Musik und nichtlinke Politik locker unters Volk zu bringen. Im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT verrät Trigger.FM-Gründer Benjamin Niemeyer, was er anders macht als andere Projekte dieser Art, gibt Hinweise auf das verschollene Bernsteinzimmer und zugleich sein biologisches Fachwissen preis.
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Mit Kontrafunk gibt es bereits ein konservatives Radio. Hand aufs Herz: Warum braucht es dann Trigger.FM? 

Benjamin Niemeyer: Zuallererst sind wir leichter zu empfangen. Wir haben eben nicht nur eine Homepage, sondern auch eine DAB+-Frequenz, Amazon Fire TV und eine Frequenz auf Astra-Satellit. Trigger.FM ist der erste lizensierte Sender der neuen Medien, der auch außerhalb des Internets sendet. Keine Ahnung, ob die anderen Angebote keine Lizenz beantragt oder keine bekommen haben.

Kontrafunk macht Inforadio. Viel Sprechanteil, glaubwürdig, wohlgeordnet. Wir sind ein Radiosender wie man ihn sich vorstellt: viel Musik – und die sehr laut. Dazu nur schwer zu bremsende Moderatoren und zwischendrin mal externe Beiträge zur Würzung.

Vergessen Sie den Inhaltsbrei, wie es die alten aussterbenden Sender mit ihrem Praktikantenfunk machen. Bei Trigger.FM sagen wir, was die normalen Menschen am Abend untereinander in der Kneipe reden, nehmen vieles nicht zu ernst und wollen nur solche Themen im Programm, wenn hinreichend viele davon getriggert werden.

„Mehr selbstgewählte Verliererdenke geht doch kaum“

Leute triggern schön und gut, aber was möchten Sie mit Trigger.FM verändern? 

Niemeyer: Unabhängig von einzelnen lobenswerten Ausnahmen schauen Sie sich doch mal das Gesamtbild der alternativen Medien an: ständig weinerlich, es ist alles schlimm. Wer will denn dieses Gejammer stundenlang ertragen? Im Bemühen, möglichst ernstgenommen werden zu wollen, geht die Leichtigkeit verloren. Wenn wir so unsere Überzeugungen vertreten, werden wir niemanden dafür begeistern können.

Die alten Medien zeichnen dann noch ein gruseliges Bild von Konservativen. Und das hat auf Dauer dazu geführt, daß sie oft selbst daran glauben, unbedingt brav, gescheitelt und langweilig sein zu müssen. Der „Rock `n` Roll Way of Life“ ist verloren gegangen. Genau das ist unser Ding und das hat wenig mit der Musikfarbe zu tun, sondern mit dem Lebensgefühl.

Was meinen Sie genau? 

Niemeyer: Ein Blick in die USA ist da hilfreich. Dortige Konservative präsentieren ihren Lebensstil positiv und selbstbewußt, lässig und sexy. Dort tragen Politiker das „konservativ“ quasi als Teil ihres Namens vor sich her. Ein liberaler Politiker macht dort so etwas nicht, weil es offensichtlich unattraktiv ist.

Bei uns können Politiker mit Antifa-Fahnen im Bundestag posieren und Innenministerinnen für eine Antifa-Postille schreiben. Die andere Seite ist immer im vorauseilenden Gehorsam darauf bedacht, zwischen rechts, konservativ, liberal … wasweißich zu unterscheiden, weil man bloß nicht anecken will. Mehr selbstgewählte Verliererdenke geht doch kaum.

Blick ins Studio von Trigger.FM, die Mannschaft hat viel vor.
Blick ins Studio von Trigger.FM Foto: Trigger.FM

Fangen wir doch einfach mal wieder an, das Leben zu genießen und auch zu zeigen. Ja, ich mag Outdoor-Aktivitäten, schöne Frauen, Familien mit Vater, Mutter und Kindern, Urlaub in der Südsee, niedrige Steuern, ein großes Steak und meine Karre, die so groß ist, daß ich alle Klimakleber auf einmal nach Schweden verfrachten könnte.

Laßt uns doch einfach mal wieder siegen.

Es siegt sich aber leichter mit gefüllter Kasse. Wie finanziert sich Trigger.FM? 

Niemeyer: Für eine gute Verschwörungstheorie bleibe ich hier natürlich im Dunkeln. Nur so viel: Wir waren die einzigen, die dem Prinzen aus Nigeria auf seine Mail geantwortet haben. Und vielleicht haben wir das Bernsteinzimmer gefunden. Im Anschluß habe ich meine Schatulle für das Projekt geleert. Und selbstverständlich sind wir käuflich, solange man uns nicht vorschreiben möchte, was wir senden sollen.

Wer uns also was spenden, sponsern oder einen Werbespot schalten möchte: immer gerne, her mit den Talern. Wir nehmen auch D-Mark per Post oder in schwarzen Koffern.

„Trigger.FM liefert Musik, Meldungen und Wochenrückblick“

Sie haben die Programminhalte schon angesprochen. Trigger.FM bietet wie ein klassischer Radiosender auch viel Musik. Wie läuft die Auswahl ab? Spielt Politik dabei eine Rolle? 

Trigger.FM-Gründer Benjamin Niemeyer.
Trigger.FM-Gründer Benjamin Niemeyer Foto: Trigger.FM

Niemeyer: Der übliche Musiksender hat 300 bis 400 Lieder in der Rotation. Wir sind bei etwa 5.000 Titeln und das wächst stetig. Das liegt daran, daß unsere Moderatoren immer neue Ideen haben. Gut, „Pipi Langstrumpf“ und das „Lied der Schlümpfe“ werden wohl nicht allzu oft gespielt werden, aber ich mache ihnen nur wenige Vorgaben. Politik spielt da meistens eine untergeordnete Rolle. Außer vielleicht, daß Spaß haben an sich heutzutage schon ein subversiver Akt ist.

Wenn eine Band allerdings als „umstritten“ gilt, sehen wird das als Qualitätsindikator. Spätestens wenn die Amadeu-Antonio-Stiftung gegen sie Spenden sammelt, ist das quasi ein Automatismus.

In unseren Hauptsendungen Montag bis Freitag von 7.00 bis 19.00 Uhr gibt es zwar auch Musik, aber eben auch viel Moderation. Dann warte ich als Chef, teilweise mit Sorgenfalte und nervösem Zucken im Augenwinkel, was Christian in seiner nächsten Ansage wieder raushaut.

Bei unserem Radioneuling Toni, der Montag bis Freitag von 19.00 bis Mitternacht unterwegs ist, ist es etwas gediegener. Aber er faßt auch Meldungen an, die bei keinem anderen Sender der alten Funkhäuser zu hören sind.  Was bei denen auch schwierig ist, weil da meist ab 18.00 Uhr kein Moderator mehr on air ist. Und sonntags um 10.00 Uhr rockt Romy am Mikrofon und bringt ihre Lieblingsplatten und ihren Wochenrückblick der absurden Ereignisse in diesem Land.

„Elon Musk darf den Mars behalten“

In der Vergangenheit beklagten immer wieder Initiatoren von konservativen Medienprojekten, wie schwer deren Etablierung sei. Wie lief das im Fall von Trigger FM ab? 

Niemeyer: Es war nicht einfach und manchmal frage ich mich, wie ausgerechnet wir so weit kommen konnten, aber dann verweise ich auf Frage zwei – „Verschwörungstheorie“. Ansonsten haben wir die Fehler unserer Vorgänger als warnendes Beispiel genommen und sie tunlichst vermieden. Vielleicht liegt es auch daran, daß die Mediengesetzgebung zumeist sinnvoll gedacht ist und tatsächlich Vielfalt fordert. Man muß sich halt damit beschäftigen und nicht alles immer nur negativ sehen.

Trigger.FM dürfte nicht allen gefallen.
Trigger.FM dürfte nicht allen gefallen Foto: Trigger.FM

Blicken wir nach vorn. Was ist in Zukunft noch von Trigger.FM zu erwarten? Wie sehen die nächsten Pläne aus? 

Niemeyer: Endziel Weltherrschaft, nur den Mars darf Elon Musk behalten. Auf dem Weg dorthin möchten wir erstmal unser Sendegebiet erweitern und weitere Moderatoren und Produzenten, die das Mikrofon zum Rauchen bringen.

„Bei Trigger.FM läuft Rock, Pop und Country“

Klar bekommt man uns auch mit jedem Smartphone, PC, Amazon Stick, oder Fernseher mit Satellitenanschluss rein, aber wir wollen möglichst niedrigschwellig erreichbar sein und im Autoradio geht das nur über UKW oder DAB+, so lange das Auto kein Internet hat.

Im Moment sind wir per DAB+ nur im Saarland zu empfangen. Das möchten wir erweitern, indem wir nach und nach weitere Frequenzen erhalten und vielleicht das ganze Bundesgebiet abdecken – wo wir gerade dabei sind: Haben Sie mal ‘ne Million?

Gerade nicht. 

Niemeyer: Bei uns im Programm läuft Rock, Pop, Country und worauf der Moderator gerade Lust hat. Es soll aber arme Seelen geben, die dem musikalisch nicht allzu viel abgewinnen können. Um auch diese ins Licht zu führen, überlegen wir, beizeiten weitere Sender mit anderen Musikrichtungen anzubieten.

Gibt es sonst noch etwas, was Sie sagen wollen? 

Niemeyer: Es gibt nur zwei Geschlechter.

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Benjamin Niemeyer, 43 Jahre alt, ist der Gründer und Geschäftsführer von Trigger.FM.

Benjamin Niemeyer will mit Trigger.FM frischen Wind ins Radio bringen Foto: Trigger.FM
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