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JF-Fragebogen: Was „Prinzen“-Frontmann Tobias Künzel über Heimat denkt

JF-Fragebogen: Was „Prinzen“-Frontmann Tobias Künzel über Heimat denkt

JF-Fragebogen: Was „Prinzen“-Frontmann Tobias Künzel über Heimat denkt

Der deutsche Popsänger Tobias Künzel steht mit verschränkten Armen vor einem roten Hintergrund
Der deutsche Popsänger Tobias Künzel steht mit verschränkten Armen vor einem roten Hintergrund
Der deutsche Popsänger Tobias Künzel stellt sich den JF-Fragen / Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Axel Kammerer
JF-Fragebogen
 

Was „Prinzen“-Frontmann Tobias Künzel über Heimat denkt

Jede Woche stellt die JUNGE FREIHEIT einer Person des öffentlichen Lebens im Fragebogen die selben Fragen. Diesmal äußert sich Prinzen-Mastermind Tobias Künzel über Gott, seinen Musikgeschmack und seine Ängste.
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Herr, Künzel, wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?

Tobias Künzel: Fast egal. Hauptsache mit den Menschen, die mir viel bedeuten. Und im Frieden.

Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

Künzel: Sehe ich ein Schlagzeug oder ein Klavier, dann muß ich da erstmal ran.

Was bedeutet Heimat für Sie?

Künzel: Das Land und die Stadt, wo ich aufgewachsen bin. Ich fühle mich aber an vielen Orten der Welt wohl. London ist eine zweite Heimat geworden. Es ist der Ort, der vertraut ist, wo man sich sicher fühlt.

Was ist Ihnen wichtig im Leben?

Künzel: Liebe und Vernunft.

Vorliebe für 70er-Jahre-Rock

Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?

Künzel: Einen ziemlich starken Willen, auch für meine teilweise wohl schrägen Ideen. Der Zusammenhalt unter uns Geschwistern.

Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?

Künzel: „Kaputte Wörter?“ von Matthias Heine.

Welche Musik mögen Sie?

Künzel: 1970er Jahre Hard-, Glam- und Prog-Rock, aber natürlich auch die 60er (Beatles, Rolling Stones, The Who und Kinks). In meiner Freizeit fast nur Klassik.

Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidenste gewesen?

Künzel: Die Eiszeit.

Künzel zweifelt an neuer Religiösität

Was möchten Sie verändern?

Künzel: Ich glaube nicht, daß ich das kann. Aber ich möchte nicht, daß alte Muster aus meiner Kindheit und Jugend, gegen die ich 1989 auf Leipzigs Straßen demonstriert habe, sich wieder in unser Land einschleichen. Kompetenz und Inhalt sind wichtiger als die Form.

Woran glauben Sie?

Künzel: Ich hoffe, es gibt Gott tatsächlich. Mir wurden schon viele Ideologien, „historische“ und „wissenschaftliche“ Fakten als absolute Wahrheiten verkauft. Heute herrscht eine neue Art Religiosität, mit Menschen im Bundestag, die eher einen Guru-Status als den eines Politikers haben. Die Leichtgläubigkeit vieler Menschen, die darauf reinfallen, halte ich für gefährlich.

Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?

Künzel: Daß man auf Dauer nicht auf Kosten anderer leben kann. Und daß man keinen dafür bestrafen darf, weil er fleißig ist und etwas erschafft.

Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?

Künzel: Ich habe in den letzten zwei Jahren meine Eltern und meinen Bruder verloren und gemerkt, daß der Tod für alle, die übrigbleiben, am schlimmsten ist.

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Tobias Künzel, geboren 1964 in Leipzig, ist maßgeblicher Mastermind der Prinzen.

Aus der JF-Ausgabe 02/25.

Der deutsche Popsänger Tobias Künzel stellt sich den JF-Fragen / Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Axel Kammerer
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