Leichen pflastern seinen Weg, als der Weingutbesitzer Lorenzo Vitale (Bruno Bilotta) sein Anwesen betritt. Und er selbst wird bald eine von ihnen sein. Er weiß es nur noch nicht.
Mit knisternder Spannung beginnt das dritte Abenteuer des selbsternannten Racheengels Robert McCall (Denzel Washington), das dieses Mal nicht in einer amerikanischen Großstadt, sondern in Italien spielt. Hierhin hat der ehemalige Spezialagent der US-Regierung sich zurückgezogen. Doch eine undurchsichtige Geschichte um veruntreute Gewerkschaftsgelder, illegale Rauschgiftimporte aus Syrien und eine unheilvolle Verflechtung von neapolitanischer Camorra mit internationalem Terrorismus sorgt dafür, daß er von den für die CIA antrainierten Fähigkeiten erneut reichlich Gebrauch machen kann.
Von der Mission im sizilianischen Weingut mit erheblichen Blessuren zurückgekehrt, wird McCall, der sich in seiner Wahlheimat Roberto nennt, von dem altruistischen Alt-Arzt Enzo (Remo Girone) zusammengeflickt. Zum Dottore geschleppt hat ihn der nicht minder altruistische Polizeibeamte Gio Bonucci (Eugenio Mastrandrea). Kaum hat sich Roberto in dem malerischen Küstenort Altamonte von seiner schweren Verletzung erholt und sich überdies verheißungsvoll mit der aparten Aminah (Gaia Scodellaro) angefreundet, der Inhaberin seines Stammlokals, gerät er erneut zwischen die Fronten. Ein skrupelloser Mafiaclan bedroht die ehrbaren Einwohner von Altamonte. Da kann sich der ehemalige Mann fürs Grobe – man kennt das aus den beiden Vorgängerfilmen – nicht heraushalten. Jetzt wird es hart. Für alle Beteiligten.
„The Equalizer“ wandelt auf Dirty-Harry-Pfaden
„The Equalizer“ war ursprünglich eine Fernsehserie. Ende der Achtziger wurde sie hierzulande von RTL ausgestrahlt. Den CIA-Agenten a. D., der ausgleicht (das bedeutet der englische Titel), was die offizielle Justiz schuldig bleibt, verkörperte damals Edward Woodward. Regisseur Antoine Fuqua, der mit Denzel Washington bereits „Training Day“ (2001) und die ersten beiden „Equalizer“-Filme (2014/2018) drehte, hat die Vorlage umgewandelt in Selbstjustiz-Kintopp nach Dirty-Harry-Art.
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Ganz nach dem Geschmack des gläubigen Christen Washington ist das Actiondrama gespickt mit christlichen Verweisen und Symbolen, auch wenn es, anders als beim Messias, vorzugsweise das Blut anderer ist, das der Gerechtigkeitshüter vergießt. Mehrfach hat Fuqua den Erzengel Michael ins Bild gemogelt, der laut biblischer Überlieferung den Teufel bezwingt, übrigens in der Ikonographie ebenfalls mit Waffengewalt. Das ideale Vorbild also für den schwarzen Engel.
Es wird blutig für den „Equalizer“
In der Mitte der übersichtlichen Handlung erschüttert eine kräftige Explosion die Leinwand. Zu diesem Zeitpunkt hat der einsame Held Kontakt mit seinem ehemaligen Arbeitgeber, der CIA, aufgenommen und in Gestalt der attraktiven Agentin Emma Collins (Dakota Fanning) Verstärkung bekommen. Für die Camorra wird die Luft dünner – aber bekanntlich fliegen gerade dann Kugeln ja noch schneller.
Daß die Handlung diesmal fast ausnahmslos im malerischen Süditalien spielt, verschafft der Rächer-Reihe die dringend nötigen neuen Aspekte. Ein augenzwinkernder Besetzungscoup ist Remo Girone in der Rolle des Dottore Enzo. Girone wurde bekannt als skrupelloser Auftragsmörder Tano Cariddi in der italienischen Erfolgsserie „Allein gegen die Mafia“. Dort lehrten eher die Bösen die Guten das Fürchten. Daß es in „The Equalizer 3 – The Final Chapter“ umgekehrt ist, dürfte für alle Realitätsgeschädigten eine willkommene Abwechslung sein. Man muß es allerdings ertragen können, daß beide – Böse wie Gute – ganz schön bluten müssen.
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Filmstart von „The Equalizer 3 – The Final Chapter“ ist der 31. August.