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„Der Diktator in uns war stark“: „Spiegel“ rechnet mit Corona-Politik und sich selbst ab

„Der Diktator in uns war stark“: „Spiegel“ rechnet mit Corona-Politik und sich selbst ab

„Der Diktator in uns war stark“: „Spiegel“ rechnet mit Corona-Politik und sich selbst ab

Der "Spiegel" betrieb wie fast alle Medien eine Hetzjagd auf Corona-Kritiker und befürwortete die Abschaffung der Grundrechte. Nun übt er Selbstkritik.
Der "Spiegel" betrieb wie fast alle Medien eine Hetzjagd auf Corona-Kritiker und befürwortete die Abschaffung der Grundrechte. Nun übt er Selbstkritik.
Der „Spiegel“ betrieb wie fast alle Medien eine Hetzjagd auf Corona-Kritiker und befürwortete die Abschaffung der Grundrechte. Nun übt er Selbstkritik. Foto: picture alliance / Winfried Rothermel | Montage JF
„Der Diktator in uns war stark“
 

„Spiegel“ rechnet mit Corona-Politik und sich selbst ab

Massive Selbstkritik des „Spiegel“: Daß niemand der „diktatorischen“ Covidpolitik widersprochen habe, sei ein „Riesenversäumnis“. Die Medien seien „Coronaversager“.
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HAMBURG. Der Spiegel hat mit einer deutlichen Selbstkritik in Sachen Corona für Aufsehen gesorgt. Darüber hinaus stellt Autor Alexander Neubacher im Nachhinein die Grundrechtseinschränkungen an den Pranger. Er kritisiert auch das Bundesverfassungsgericht, die Akademie der Wissenschaften, den Ethikrat und den Virologen Christian Drosten, der wie jetzt Stück für Stück herauskommt, in fast allen Einschätzungen falsch lag.

Der Spiegel-Text mit der Überschrift „Wir Coronaversager“ beginnt mit den Worten: „Inzwischen wissen wir, daß viele Pandemiemaßnahmen unsinnig, überzogen, rechtswidrig waren. Kein Ruhmesblatt, auch nicht für uns Medien.“ Danach folgt eine knallharte Abrechnung mit Politik, Journalismus, Justiz und allen möglichen Experten.

Spiegel erlag „autoritärer Versuchung“

Er selbst habe vor gut zwei Jahren geschrieben, die „autoritäre Versuchung“ sei groß: „Ich entdecke den Diktator in mir.“ Anlaß für die aktuelle Philippika ist offenbar die Entscheidung des Brandenburger Verfassungsgerichts, „daß das sogenannte kommunale Corona-Notlagegesetz gegen die Landesverfassung verstieß, weil es die Gewaltenteilung aushebelte“. Neubauer ergänzt: „Geklagt hatte die AfD-Fraktion, die sich jetzt als Verfassungsheldin aufspielen kann.“

Der im Politik-Teil veröffentlichte Text mahnt: „Zu wenige widersprachen, als die Politik vor drei Jahren erstmals Schulschließungen anordnete und dann über Monate immer wieder verlängerte: kein Bundesverfassungsgericht, keine Nationale Akademie der Wissenschaften, kein Deutscher Ethikrat, kein Christian Drosten“. Dies sei aus heutiger Sicht „ein Riesenversäumnis“.

Keine Kontrolle bei Suspendierung der Freiheitsrechte

Es treibe ihn heute um, schreibt Neubacher, „wie leicht die Freiheitsrechte in unserer angeblich so liberalen Gesellschaft suspendiert wurden“. Zur Demokratie gehörten Kontrolle und Gegengewicht: „Gerade in Krisenzeiten kommt es darauf an. In der Pandemie hat das nicht gut funktioniert.“

Über die Medien, und dabei schließt er den Spiegel ausdrücklich ein, schreibt er, diese würden sich „gern als vierte Gewalt betrachten“. Aber: „Ich fürchte, der Diktator in uns war ziemlich stark.“

Was Neubacher nicht erwähnt, ist die Kampagne von Politik und Journalismus gegen jene Menschen und Experten, die das, was er jetzt erkannt hat, schon viel früher vorbrachten und dafür diffamiert, kaltgestellt wurden und zum Teil ihren Beruf verloren. (fh)

Der „Spiegel“ betrieb wie fast alle Medien eine Hetzjagd auf Corona-Kritiker und befürwortete die Abschaffung der Grundrechte. Nun übt er Selbstkritik. Foto: picture alliance / Winfried Rothermel | Montage JF
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