STOCKHOLM. Aufgrund der unterschiedlichen Erfassung anderer Daten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gilt die Übersterblichkeitsquote als Goldstaub bei der Bewertung der Corona-Maßnahmen in den verschiedenen Staaten. Denn die wird überall gleich errechnet.
888 Wie haben doch alle deutschsprachigen Medien immer gehetzt gegen Schweden, hier siehst du warum… pic.twitter.com/hYs9DTZraX
— Daniel Gugger (@daniel_gugger) March 7, 2023
Nun hat die der EU-Statistikbehörde Eurostat die Zahlen aller 30 europäischen Länder für die Pandemiejahre 2020 bis 2022 veröffentlicht. Ausgerechnet das Land, das als einziges von Anfang an keinerlei Einschränkungen vornahm, kommt dabei mit Abstand am besten weg. Die Übersterblichkeit im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren 2017 bis 2019 liegt in Schweden nur bei 4,4 Prozent.
Dabei gab es in dem skandinavischen Land die gesamte Zeit über nicht einmal eine Maskenpflicht. Alle Geschäfte und Restaurants sowie die Schulen blieben offen. Dieser Weg, den die Schweden „Freiheit in Selbstverantwortung“ nannten, wurde vor allem in Deutschland verdammt.
Drostens Behauptung ist widerlegt
Christian Drosten, Chefberater der Bundesregierung bei den massiven Grundrechtseinschränkungen, hatte über das Land behauptet: „Die Sterblichkeit geht jetzt rapide nach oben.“ Der Virologe prognostizierte: „Wir werden am Ende dort bei den Maßnahmen an derselben Stelle landen, nur viel später und mit relativ zur Bevölkerungszahl viel mehr Todesfällen.“ Anders als andere mußte er sich niemals einem Faktencheck der ARD unterziehen.
Erinnert sich noch jemand an Drostens Geschwurbel über Schweden zu Beginn?
„Schweden wird am Ende bei denselben Maßnahmen landen…nur viel später und mit viel mehr Toten“ pic.twitter.com/b37xcZAUR2
— Corona Realism (@holmenkollin) March 7, 2023
Schweden doppelt so gut wie Deutschland
Diese Falschaussage wirkt im Nachhinein, verglichen mit den Zahlen Deutschlands, noch drastischer. Denn trotz mehrerer Lockdowns, Kontaktverboten, Schulschließungen und einer Maskenpflicht lag die Übersterblichkeit hierzulande mit 8,6 Prozent fast doppelt so hoch wie in Schweden.
Auf Platz zwei liegt Norwegen (5 Prozent), gefolgt von Dänemark und Luxemburg mit 5,4 Prozent. In Polen (17,7), der Slowakei (18,7) und Bulgarien (19,8 Prozent) lag die Übersterblichkeit am höchsten. (fh)