BERLIN. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin hat ihre Ermittlungen wegen Veruntreuung beim Rundfunk Berlin-Brandenburg ausgeweitet. Nun stehen auch der stellvertretende Intendant sowie die Juristische Direktorin im Visier der Ermittler. Gegen beide besteht der Verdacht der Untreue und der Beihilfe zur Untreue, wie der RBB selbst bekannt gab.
Bisher beschränkten sich die Ermittlungen auf die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger, ihren Ehemann Gerhard Spörl und den zurückgetretenen Aufsichtsvorsitzenden Wolf-Dieter Wolf. Ihnen wird Veruntreuung und Vorteilsnahme vorgeworfen.
Stattliche Boni für RBB-Führungskräfte
Grund für die Ausweitung der Ermittlungen waren Hinweise auf ein „variables Vergütungssystem“ innerhalb des Senders, bei dem stattliche Summen zusätzlich zum Gehalt an Führungskräfte geflossen sein sollen. Die Rechnungshöfe von Berlin und Brandenburg kündigten bereits im September unabhängig von der Staatsanwaltschaft eine Prüfung an.
Der RBB, der das Bonussystem mittlerweile abgeschafft hat, kommentierte die jüngsten Ergebnisse nicht. „Basierend auf diesen neuen Informationen überprüfen wir derzeit die rechtlichen Konsequenzen und Handlungsmöglichkeiten“, sagte ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. (JF)