BERLIN. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Alexander Graf Lambsdorff hat dem WDR Wahlkampfhilfe für die Grünen vorgeworfen. Anlaß ist der neue Instagram-Kanal „Klima.neutral“, auf dem der Sender über die „Klima-Krise“ informieren will.
Sieben Monate vor der Bundestagswahl mache der WDR damit „Wahlkampfhilfe für die Grünen“, kritisierte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion auf Twitter. Statt dessen vermisse er Journalismus, der sich in gebotener Distanz zu seinem Gegenstand kritisch mit diesem auseinandersetze und nicht in Aktivismus umschlage.
Ich meine ja, dass wir guten #ÖRR brauchen, aber das ist unglaublich 🤯. 7 Monate vor #Bundestagswahl macht @WDR einen Kanal als Wahlkampfhilfe für @Die_Gruenen auf. Wo sind Kanäle zur #Wirtschaftskrise, zur #Bildungskrise, zur #Digitalisierungskrise usw.? Oder, ganz crazy… 1/2 https://t.co/hsCUsPsptz
— Alexander Lambsdorff (@Lambsdorff) February 21, 2021
Auch der stellvertretende CSU-Generalsekretär und Bundestagsabgeordnete Florian Hahn, warf der ARD und dem WDR wegen des Instagram-Kanals Wahlkampfunterstützung für die Grünen vor.
Toll, dass die @ARD_Presse offensichtlich doch noch genug Geld zur Verfügung haben, um Wahlkampfunterstützung für @Die_Gruenen zu finanzieren 🙈 https://t.co/fH7nxx8d1A
— Florian Hahn (@hahnflo) February 21, 2021
Lob von Polenz
Der WDR wies auf Twitter die Anschuldigungen Lambsdorffs zurück. „Klima.neutral soll offen zur Diskussion über die Klimakrise aufgerufen werden.“ Es gebe zudem auch zahlreiche öffentlich-rechtliche Wirtschafts-, Bildungs- und Digitalisierungsformate.
Unterstützung erhielt der Sender vom früheren CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz. Es sei gut, daß der WDR dieses Programmangebot mache. „Klimaschutz ist überlebensnotwendig. Über Instagram werden vor allem Jugendliche erreicht. Auch zum Klimaschutz kursieren viele Fake-News in den sozialen Netzwerken. Gut, daß der ÖRR dagegenhält“, lobte Polenz auf Twitter.
Ich finde es gut, dass der #WDR dieses Programmangebot macht. #Klimaschutz ist überlebensnotwendig. Über #Instagram werden vor allem Jugendliche erreicht. Auch zum Klimaschutz kursieren viele Fake news in den sozialen Netzwerken. Gut, dass der ÖRR dagegen hält.
— Ruprecht Polenz 🇩🇪🇪🇺 (@polenz_r) February 22, 2021
Auch „Monitor“-Chef Georg Restle wies die Kritik von Lambsdorff und Hahn zurück. Beide hätten sowohl beim Klimaschutz als auch beim Thema Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Nachholbedarf.
Die ziemlich dreisten Versuche aus den Reihen von @fdp und @CSU, das WDR-Format klima.neutral kippen zu wollen, zeigt doppelten Nachholbedarf: Bei Klimaschutz UND Staatsferne des ÖRR.
— Georg Restle (@georgrestle) February 22, 2021
(krk)