Der Streamingdienst von RTL strahlt passend zur Weihnachtszeit eine Neuverfilmung der legendären Sisi-Geschichte aus. Aber Festtagsstimmung kommt trotz famoser Produktionsausstattung nicht wirklich auf. Die Kaiserin masturbiert, Franz erschießt wahllos Leute, und eine Prostituierte leitet den Hofstaat.
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Die Selbtbefriedigungs Szenen in dieser Sissi Darstellung (hm Verfälschung) befriedigen sicherlich auch die Phantasie, des Regisseurs und drängen auf „Gesellschaftsumstellung“; Feministische Freiheit wird dramatisiert, die Masturbation Szene soll manipulieren. Du sollst das prickelnde „Lure“ element den befriedigenden Lust Moment erleben! Kein besonders wertvoller ZWANG? Soll eine Sissi Historie den feministischen Kitzel – als einen Teil ihrer Vita – tatsächlich hinnehmen? („Too much information“)
Mit dem Zuschauer wird eindeutig gespielt, die Verzerrung der Gepflogenheiten der eher privaten Sissi dienen hier in erster Linie dem Sex-deprivierten Filmemacher: E G O Werkzeug?
Seine Arbeit berücksichtigt in fragwürdiger Weise nur die Idee Horaz‘s, dass literarische (filmische) Kunst „nützen und unterhalten soll“. Die klassischen Anforderungen („prodesse et deletare“)scheinen in der Serie den Glanz verloren zu haben. Der Glanz der Sissi Filme der 50iger Jahre ist in unserer Erinnerung. (Damals gab es Kritiker die Sissi Filme zerpflückten.)
Der Film soll angeblich nicht GLÄNZEN dürfen; es reicht kaum wenn er dem Teil der sexuellen Phantasie dient?
Unterhaltung? Perspektive?
Sind wir eine Jack-off-Society?
Die Dekonstruktion der Werte von damals oder die konstruierten Werte der EU von heute? Fragte jemand, ob diese Sisi einer Ministerin von heute gliche, wäre das eine Beleidigung oder ein Lob?
Ist das, was da in eine vergangene Zeit hinein projiziert wird, nicht ein Abbild von heute?
Wer jetzt noch eine Jack-off-Party kritisiert läuft doch Gefahr, eine Anzeige wegen „sittenwidrigem Verhalten“ einzufahren.
Es passiert immer wieder in Kunst und Kultur: Seriöse, wenn auch manchmal kitschige Handlungsabläufe werden zu Softpornos, machmal auch zu mehr, umfunktioniert. So zieht man den Konsumenten, der genau danach lechzt, auf seine Seite. Mancher Klassiker wird so teils bis zur Unkenntlichkeit uminszeniert, daß man gar nicht anders kann, als angewidert den Ort des Geschehens zu verlassen. Was mich betrifft, können sie auf RTL vögeln, was das Zeug hält, dabei zuzuschauen ist nicht mein Ding.
Ob Film, Theaterstück, Roman, Erzählung oder Gemälde, jedes ‚künstlerische Werk‘ ist letztlich offen oder versteckt ein Spiegelbild der Seele des Autors, Malers, Regisseurs etc. Wenn dieses Machwerk wirklich so geartet ist wie Sie das beschreiben, dann wirft es ein grelles Licht auf die Geisteshaltung der Macher. Wer sich diesen Schund anschaut, ist selbst schuld. Er, sie oder es könnten ihre Zeit sinnvoller nutzen.
Geschichtsklitterndes Volkserziehungsfernsehen. Vorgestern lief ein ähnlich woker Mehrteiler der „In 80 Tagen um die Welt“ karrikierte. Ein langweiliger Problemfilm, bei dem der britische Held ständig eines auf den Hut bekam, jenseits aller damals üblichen Umgangsformen. In Frankreich kämpften schwarze Rebellen … Wir haben nach kurzer Zeit zur DVD mit dem original gegriffen. Niven, Morley und Co, humorvoll, selbstironisch, wunderbar unkorrekt@
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