KÖLN. Der WDR-Intendant Tom Buhrow hat die Kritik von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zurückgewiesen, der WDR habe für sein „Umweltsau“-Lied Kinder instrumentalisiert. „Das ist doch lächerlich. Dem schließe ich mich überhaupt nicht an. Und es politisieren zu wollen, daß Kinder ein Kinderlied singen, finde ich absurd“, sagte er dem Spiegel.
Buhrow betonte, Kinder spielten im Fernsehen und im Hörfunk überall eine Rolle, auf Spendengalas, bei Weihnachtskonzerten. „Ich glaube, selbst auf Wahlplakaten von Politikern.“
Zugleich verteidigte sich Buhrow gegen Vorwürfe, mit der Sperrung des Liedes sei der Sender vor rechten Kreisen eingeknickt. „Diese Art von Leuten können Sie gar nicht bremsen, die können Sie nicht lenken. Und von denen mache ich meine Entscheidungen auch nicht abhängig.“
Video führt zu massiven Protesten
Zwar kenne der WDR die Mechanismen der rechten Mobilisierung. Aber Hunderte Senioren und deren Enkel hätten am Telefon ihren Unmut bekundet. Das seien echte Gefühlsäußerungen von ansonsten wohlmeinenden Hörern gewesen. „Uns war sofort klar, diese Menschen waren nicht Teil einer orchestrierten Sache.“
Ende Dezember hatte der Sender ein Video seines Kinderchors veröffentlicht, in dem dessen Mitglieder eine abgewandelte Version des Liedes „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ sangen. Darin heißt es unter anderem: „Meine Oma brät sich jeden Tag ein Kotelett, ein Kotelett, ein Kotelett. Weil Discounterfleisch so gut wie gar nichts kostet, meine Oma ist ne alte Umweltsau.“ Das Video hatte zu massiven Protesten geführt. (ag)