LEIPZIG. Der Kabarettist Uwe Steimle hat seinen Rauswurf beim MDR mit dem Verhalten gegenüber Künstlern in der DDR verglichen. „Mich erinnert das an finstere DDR-Zeiten, wo es vielen Künstlern ähnlich erging“, sagte er der Superillu. „Ich habe beide Systeme erlebt und lasse mir da nichts einreden. Das läuft halt heute mit feinerer Klinge.“
Steimle betonte, ein Satiriker müsse die Wunden der Gesellschaft aufreißen, damit sie sichtbar werden. „Eine Gesellschaft, die beginnt, ihre Kasper zu köpfen, in der liegen die Nerven blank.“ Zugleich legte er Wert darauf, sich nicht für die AfD oder Pegida eingesetzt zu haben. Er sei aber dafür, mit ihnen zu reden. „Wenn 25 Prozent der Menschen die AfD wählen, dann kann man die doch nicht ignorieren.“
Der MDR hatte die Sendung „Steimles Welt“ im vergangenen Jahr eingestellt. Die Verantwortlichen begründeten den Schritt mit Aussagen des Unterhaltungskünstlers, in denen er die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks anzweifelte. Daraufhin forderten über 50.000 Fans in einer Petition Steimles Rückkehr zu dem Sender. (ag)