LOS ANGELES. Der britische Komödiant Ricky Gervais hat sich gegen Vorwürfe amerikanischer Medien verteidigt, bei der Moderation der Golden-Globe-Preise „rechtslastige“ Witze gemacht zu haben. „Wie zum Teufel kann es rechtslastig sein, große Kapitalgesellschaften und die reichsten, privilegiertesten Menschen auf der Welt auf die Schippe zu nehmen?“
Gervais kritisierte in seiner Moderation am Sonntag vor allem Stars, die der Gesellschaft Moralpredigten hielten, selbst aber für unethisch handelnde Unternehmen arbeiteten. „Die Unternehmen, mit denen ihr arbeitet, heißen Apple, Amazon, Disney – wenn Isis einen Streaming-Service starten würde, würdet Ihr direkt euren Agenten anrufen, oder nicht?“
„Macht Witze, keine Kriege“
Danach rief er die Preisträger auf, bei ihren Dankesreden auf politische Appelle zu verzichten. „Wenn du gewinnst, komm hier hoch, nimm deine kleine Trophäe entgegen, danke deinem Agenten und Gott und dann verpiß dich“, sagte er. „Ihr seid in keiner Position, die Öffentlichkeit über irgendwas zu belehren. Ihr wißt nichts von der realen Welt“, rief er den sichtlich geschockten Hollywood-Größen zu. „Die meisten von euch haben weniger Zeit in der Schule verbracht als Greta Thunberg.“
Anders als von den großen Zeitungen des Landes – an vorderster Front die Los Angeles Times – erhielt Gervais für seinen Auftritt aber gerade in sozialen Netzwerken viel Zustimmung. „Beste Reaktion, die ich jemals bekommen habe“, bedankte er sich auf Twitter. Trotzdem sei er froh, daß es jetzt vorbei sei und er sich seinem richtigen Job zuwenden könne. Den Tweet schloß er mit dem Satz: „Macht Witze, keine Kriege.“ (tb)