BERLIN. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sind die Spitzenreiter unter den diesjährigen politischen Talkshowgästen. Kein anderer Parteipolitiker war laut einer Auswertung des Brachendienstes Meedia häufiger in den Talksendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu Gast als die beiden.
Da die Corona-Krise das beherrschende Thema des Jahres war, waren sowohl Altmaier als auch Lauterbach jeweils 14 Mal geladen. Ihnen folgen Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), die beide elf Mal in den Studios von ARD und ZDF Platz nehmen durften beziehungsweise zugeschaltet wurden. Der häufigste weibliche Gast war mit zehn Einladungen Grünen-Chefin Annalena Baerbock. Diese hatte im Jahr zuvor noch die Gästeliste angeführt. 2018 war Grünen-Chef Robert Habeck Talkshow-König.
AfD auf dem letzten Platz
Bei der Linkspartei führte in diesem Jahr Sahra Wagenknecht mit sieben Auftritten, für die FDP war Parteichef Christian Linder sechs mal geladen. Politiker der AfD tauchen in dem Ranking der Sendungen „Anne Will“, „Maischberger“, „Hart aber fair“ und „Maybrit Illner“ nicht auf. Die Liste umfaßt insgesamt 43 Politiker, Wissenschaftler und Journalisten, von denen die Endplatzierten mindestens vier Mal zu Gast waren.
Diese Tendenz zeigt sich auch bei der Aufschlüsslung der Gästeliste nach Parteizugehörigkeit: Häufigste Vertreter waren Politiker von CDU und CSU (94), gefolgt von SPD (83), Grünen (32), FDP (28) und der Linkspartei (19). Die AfD als größte Oppositionspartei im Bundestag liegt hier abgeschlagen mit sechs Auftritten auf dem letzten Platz.
Die ARD-Talksendung „Hart aber fair“ hatte bereits 2018 AfD-Fraktionschef Alexander Gauland zur unerwünschten Person erklärt und angekündigt, den Ehrenvorsitzenden der Partei nicht mehr einzuladen. Auch die ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ gab bekannt, man wäge bei der Einladung von AfD-Politikern besonders sorgfältig ab. (krk)