BERLIN. Die neuen IVW-Zahlen bestätigen den Trend: Der Niedergang der Auflagenzahlen der Leitmedien setzt sich rasant fort. Überregionale Tageszeitungen wie Bild (minus 11,9 Prozent) und Welt (minus 10 Prozent) gehören zu den größten Verlierern. Dagegen kommen die taz (minus 2,3 Prozent) und die FAZ (minus 3,5 Prozent) vergleichsweise gut davon. Auch regionale Tageszeitungen wie das Boulevardblatt Kölner Express (minus 14,4 Prozent), die Berliner Zeitung (minus 11,1 Prozent) und der ebenfalls aus Berlin stammenden Tagesspiegel (minus 8,7 Prozent) bleiben vom Rückgang nicht verschont. Ganz hart getroffen hat es auch die Berliner Morgenpost mit einem Rückgang von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Bei den Magazinen liegen Hefte für Leserinnen im Trend: Brigitte (minus 7,1 Prozent), Bunte (minus 7,6 Prozent) und Landlust (minus 9 Prozent). Stern (minus 4,3 Prozent) und Spiegel (minus 6,2 Prozent) konnten den Rückgang abmildern. Besonders hart getroffen hat es den bisherigen Marktführer unter den gebeutelten Computerspiele-Magazinen Computer Bild Spiele. Die Auflage des Monatsmagazins sank um sage und schreibe 47,2 Prozent, was den Mutterkonzern Axel Springer verunsichern wird, der mit Bild und Welt auch bei den Tageszeitugen zu den Hauptverlierern gehört. Die Marktführerschaft hat Computer Bild Spiele an Game Star verloren, obwohl auch dieses Magazin 23,5 Prozent seiner verkauften Auflagen abgeben mußte.
Wenn Wachstum, dann im Promillbereich
Die Gesamtauflage der deutschen Zeitungen ist seit der Wiedervereinigung um über zehn Millionen Exemplare gesunken. 1991 betrug die tägliche Auflage von Tageszeitungen noch 27,4 Millionen – 2015 laut Statista nur noch 16,1 Millionen.
Auflagensteigerungen sind selten. Wenn, dann im Promillbereich. So konnte sich die Zeit, Deutschland mit Abstand größte Wochenzeitung, gegen den Trend mit +plus 0,2 Prozent behaupten. Auch das Handelsblatt steigerte sich um 2,4 Prozent. Die JF steigerte ihre Auflage im besagten Zeitraum um 17 Prozent. (rg)