DENZLINGEN. Der Bürgermeister der südbadischen Gemeinde Denzlingen, Markus Hollemann (ÖDP), hat die Süddeutsche Zeitung wegen Verleumdung verklagt. Das Blatt hatte im Januar vergangenen Jahres am Tag vor seiner geplanten Wahl zum Leiter des Referates für Gesundheit und Umwelt in der Münchner Stadtverwaltung gemeldet, daß Hollemann mit „radikalen Abtreibungsgegnern und christlichen Rechtsradikalen“ sympathisiere.
Dabei bezog sie sich auf seine Mitgliedschaft bei der christlichen „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA). Die Opposition im Münchner Stadtrat sowie Teile der SPD-Fraktion und zahlreiche Medien forderten die CSU auf, den von ihr nominierten Kandidaten zurückzuziehen. Daraufhin nahm der 43jährige seine Bewerbung zurück.
Mitglied bei gemeinnütziger Organisation
Wie Hollemann sagte, entschied er sich zu dem jetzigen Schritt, nachdem die Süddeutsche Zeitung ihm trotz schriftlicher Bitten „nicht einen Zentimeter“ entgegengekommen sei, berichtet die Evangelische Nachrichtenagentur idea.
Ein Aufforderungsschreiben zu einer außergerichtlichen Einigung habe sie ignoriert. Mit seiner Klage kämpfe er für das Recht auf Meinungsfreiheit, betonte Hollemann. Jemanden als „rechtsradikal“ zu bezeichnen, ist seiner Ansicht nach eine unzulässige „Schmähkritik“, besonders wenn es keine Tatsachengrundlage dafür gebe.
Er habe sich nie rechtsradikal betätigt oder geäußert. Er sei vielmehr Christ und privat passives Mitglied bei einer gemeinnützigen und anerkannten Organisation, die sich für den Lebensschutz einsetze. Hollemann ist seit 2009 direkt gewählter Bürgermeister der 14.000-Einwohner-Stadt Denzlingen und Mitglied des Kreistages Emmendingen. (idea/ho)